Tod und Trauer

Désirée Nosbusch: Ihr trauriges Familien-Drama

Désirée Nosbusch hatte es nicht immer leicht im Leben. Sie spricht über ihre Schicksalsschläge ...

Désirée Nosbusch blickt ernst zur Seite. - Foto: IMAGO / Stephan Wallocha

Désirée Nosbusch hat zwei Geschwister verloren.

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Wie viele Kinder hatten sie? – "Vier", sagte ihre Mutter Rosetta (86). "Zwei", entgegnete ihr Vater Albert († 75). Eine schmerzvolle Erfahrung, die Désirée Nosbusch (60) bis heute begleitet. Nun sprach sie erstmals offen über ihr verheimlichtes Familien-Drama, über Tod und Trauer.

Désirée Nosbusch hat zwei Geschwister verloren

"Meine Eltern haben zwei Kinder verloren", sagt sie. "Einen Jungen vor mir und einen Jungen nach mir." Beim zweiten Verlust war sie vier Jahre alt. Die Umstände wurden ihr nie erklärt, eine Tatsache, die sie "Verrat" nennt. "Wir sollten meine Mutter im Krankenhaus abholen, mit einem Bruder, und wir holten nur eine sehr traurige Mutter ab", erinnert sie. "Da war kein Bruder."

Als sie anderthalb Jahre später erneut ins Krankenhaus fahren sollten, um ihren jüngeren Bruder Jean-Luc nach Hause zu bringen, wollte sie gar nicht mehr mitfahren: "Weil ich gesagt habe: Ihr lügt mich an, da gibt es keinen Bruder!"

Werden die Wunden jemals heilen?

Ihren Schmerz hat Desirée Nosbusch künstlerisch verarbeitet. Im Film "Poison – Eine Liebesgeschichte" führte die Schauspielerin erstmals Regie. Die Handlung erzählt von einem Paar, das zehn Jahre nach dem Unfalltod seines Kindes wieder aufeinandertrifft. Ein Gespräch, wie es die Figuren führen, hätte sie sich für ihre Eltern gewünscht. Doch in ihrer Familie wurde nicht über den Verlust gesprochen. Erst recht nicht mit ihrem Vater. "Ich habe mich nicht getraut", gesteht sie. Heute bereut Desirée Nosbusch das und fürchtet, dass die Wunden nie heilen. Aber: "Ich glaube, dass man lernt, damit zu leben."