Hendrik Duryn: Diese Frau liebt "Der Lehrer" privat

Im exklusiven CLOSER-Interview spricht der Schauspieler über Geldsorgen, Liebe auf den ersten Blick und seinen ganz großen Traum

Vom Lehrer zum Anwalt: Im Film „Sechs Richtige und ich“ (29. August, 20.15 Uhr, Sat.1) trifft Hendrik Duryn (49) alias Felix Wuttke nicht etwa auf eine Horde widerspenstiger Schüler, sondern auf Altenpflegerin Carolin (Susan Hoecke, 36), die durch Zufall einen Lottoschein mit sechs Richtigen findet, aber gar nicht daran denkt, das Geld zu behalten.

Der Lehrer: RTL produziert eine weitere Staffel
"Der Lehrer": RTL produziert eine weitere Staffel Foto: RTL / Frank Dicks
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Herr Duryn, was würden Sie mit einem Gewinn von fünf Millionen Euro anstellen?

Ich habe in der Tat schon mal darüber nachgedacht und bin zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen. Ich würde gerne aus voller Überzeugung sagen, dass ich das Geld komplett spenden würde. Aber wahrscheinlich würde ich auch mir und meinen Lieben den einen oder anderen Wunsch erfüllen (lacht).

Hatten Sie schon mal Geldsorgen?

Ja, absolut. Nach dem Schauspielstudium konnte ich finanziell keine Luftsprünge machen. Und auch in den 2000ern war es zeitweise schwierig. Ich hatte wenig Arbeit, bin von Casting zu Casting getingelt, hab dann nebenher eine Stunt-Ausbildung gemacht. Ich weiß, wie es ist, mit wenig auskommen zu müssen.

Seit ein paar Jahren läuft es indes blendend für Sie. „Der Lehrer“ geht 2018 in die sechste Staffel. Nervt es, ständig darauf angesprochen zu werden?

Nein. Ich bin stolz auf die Serie und arbeite seit einiger Zeit ja auch an den Drehbüchern mit. Ich habe lange für dieses Projekt gekämpft. Aber ich weiß natürlich, dass manche Sender und Produzenten Angst haben, mich in anderen Rollen zu besetzen, weil sie denken, ich sei auf „Der Lehrer“ festgelegt. Dass das nicht stimmt, zeigt mein neuer Film …

In „Sechs Richtige und ich“ spielen Sie Anwalt Felix, der sich in Altenpflegerin Carolin verguckt. Glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick?

Nein. Die gibt es nicht. Ich glaube aber, dass Menschen sofort einen Draht zueinander haben können, auf dem eine Art von Liebe aufbauen kann.

War das bei Ihnen und Ihrer Lebensgefährtin Anne-Kathrin Gummich auch der Fall?

Kann man so sagen. Wobei wir uns zunächst total in die Haare bekommen haben. Beruflich wie privat. Wir waren damals beide am Theater, hatten einen riesen Zoff. Ich bin dann genervt von dannen gezogen. Sie auch. Eine Stunde später stand ich vor ihrer Tür. Sie öffnete, und ich sagte: „Du wolltest doch, dass ich vorbeikomme …“ Sie entgegnete: „Warum hat das so lange gedauert?“

Das ist ja fast hollywoodreif …

Irgendwie schon. Aber das erklärt wunderbar, was ich meine: Zu Anne-Kathrin hatte ich gleich diese ganz besondere Verbindung. Das bedeutet nicht, dass man ein Leben lang zusammen sein muss und dass es nicht auch mal richtig doll kracht. Das kann so weit gehen, dass man sich sogar mal einen Monat oder ein Jahr aus dem Weg geht. Aber man findet immer wieder zuei nander. Weil man dem anderen in die Seele geblickt hat. Diese Gefühle bleiben.

Ist das das Rezept für eine erfolgreiche Beziehung?

Ach, jeder hat sein eigenes Rezept. Aber für mich muss Liebe selbstlos sein. Man darf einen Menschen nicht an sich binden, sondern muss ihn auch mal gehen lassen, wenn er das möchte. Das ist wahre Liebe.

In Ihrem Film gibt es einen schönen Satz, der lautet: Manchmal muss man eine Grenze erst überschreiten, um zu erkennen, wo sie überhaupt ist.

Ein wahres Wort (lacht). Witzigerweise habe ich genau diesen Satz ins Drehbuch hineinschreiben lassen.

Wann haben Sie selbst zuletzt Grenzen überschritten?

Ich überschreite ständig Grenzen. Es kommt vor, dass ich Leute vor den Kopf stoße. Dass sie angesichts mancher meiner Haltungen irritiert sind.

Wann zum Beispiel?

Ich arbeite manchmal 48 Stunden durch. Das können viele nicht nachvollziehen. Und selbst meine Familie kann mich manchmal nicht verstehen. Bestes Beispiel: Bei der Beerdigung meiner Oma habe ich nicht geweint. Ich hab für sie gesungen. Ich bin der Ansicht, dass die Menschen meist nicht den Verstorbenen betrauern, sondern ihren eigenen Verlust – und zusätzlich den eigenen Tod fürchten. Diese Sichtweise ist sicherlich speziell. Aber ich stehe dazu.

Und wovon träumt jemand, der gerne Grenzen überschreitet?

Mein großer Traum ist es, in der Nähe von Leipzig ein Globe Theatre nach Londoner Vorbild zu bauen und dort neue Stücke im Stil von William Shakespeare zu inszenieren. Dafür könnte man einen Jackpot-Gewinn im Zweifel auch ganz gut brauchen (lacht).

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