Janine Kunze: Schmerzhafte Trennung - "Es war unfassbar schwer für mich!"
Wenn’s ihren Kindern oder dem Hund nicht gut geht, dann fällt es auch Janine Kunze schwer, happy zu sein. Beim PURINA-Event in Hamburg gab die Schauspielerin dem Magazin "Closer" Einblicke in ihren turbulenten Familienalltag.
Closer: Janine, Sie haben einen 14-jährigen Sohn und zwei Töchter, 17 und 21 Jahre alt. Sind Sie eine Helikopter-Mutter?
Janine Kunze: Ich versuche stets, einen ehrlichen Blick auf mich selbst zu haben. Ich wollte meinen Kindern niemals das Gefühl geben, dass sie nichts dürfen oder in einem goldenen Käfig aufwachsen. Aber ich habe natürlich auch immer geschaut, dass ich mich als Mutter wohl fühle und weiß, ich muss mir keine Sorgen machen. Meine Kinder sind sehr behütet groß geworden. Ich wollte stets wissen, wo sie sind, mit wem und was sie gerade machen. Wenn das eine HelikopterMutter ausmacht, dann bin ich wohl eine.
Sind Sie auch als Hundemama eine Helikopter-Mutter?
Definitiv! Meine Kinder und mein Hund Krümel sind mein größter Schatz. Es gibt nichts, was über deren Wohl steht. Darum schaue ich natürlich immer, dass es den allen gut geht und alle bestmöglich versorgt sind. Natürlich habe ich auch Angst, dass meinen Kindern oder meinem Hund etwas passieren könnte. Jede Mutter will das Beste für ihre Kinder – oder eben auch für ihren Hund. Ich denke, die Sorgen einer Mutter hören niemals auf.
Ist der Hund leichter zu handhaben als Ihre drei Kinder?
Ja – weil er den Mund hält! (lacht) Von ihm gibt es keine Widerworte. Das macht vieles leichter mit ihm.
Hat der Hund dennoch auch seinen eigenen Charakter?
Bei uns haben alle ihren eigenen Charakter! Wir sind eine Horde von Alphatierchen, und da zählt definitiv auch der Hund dazu. Wenn er nicht will, dann will er nicht – das ist bei unseren Kindern ganz genauso. Wir sind happy damit, wie es bei uns läuft. Jeder darf sich entwickeln und entfalten, wie er möchte. Ich finde es falsch, Lebewesen in ein Förmchen zu drücken. Natürlich müssen Kinder oder Hund sich auch an Regeln halten und das tun, was Mama oder Papa sagen. Wir treffen viele Entscheidungen aber auch im Familien-Kollektiv.
Janine Kunze fiel der Auszug ihrer Tochter schwer
Ihre älteste Tochter ist vor anderthalb Jahren ausgezogen. Fiel Ihnen der Abschied schwer?
Es war unfassbar schwer für mich! Ich habe viele Nächte ins Kissen geweint, aber ich habe es meine Tochter nicht spüren lassen, weil ihr das den Abschied und den Abnabelungsprozess noch mehr erschwert hätte. Das wollte ich nicht.
Fürchten Sie sich vor dem Tag, an dem das nächste Kind das Haus verlässt und Sie und Ihr Mann irgendwann allein sind?
An manchen Tagen denke ich: 'Was bin ich froh, wenn der Wahnsinn hier endlich ein Ende hat und ich meine Ruhe habe!' Und dann stelle ich mir vor, wie es sein wird, wenn wirklich alle weg sind – und empfinde diese Vorstellung als blanken Horror! Das wird eine schwere Zeit. Ich denke, dass ich mich dann auch selbst neu finden muss. Wenn mein Mann und ich weiterhin so glücklich und gesund bleiben und es so läuft wie bisher, gibt es aber auch eine Menge Dinge, auf die wir uns freuen, sobald die Kinder nicht mehr im Haus sind. Uns wird sicherlich nicht langweilig werden.
Könnte diese Phase auch Ihre Ehe auf die Probe stellen?
Im Leben von Eltern gibt es zwei wirklich schwierige Phasen: die Hochphase der Pubertät und der Auszug der Kinder. Ich bin gerade erst 50 geworden. Die Menopause klopft an, die Kinder pubertieren – wenn Pubertät und Menopause aufeinandertreffen, dann ist das für alle Beteiligten kein Spaß! Für meinen Mann und meinen Sohn ist es gerade keine leichte Zeit. Ich glaube, dass es schlimmer fast gar nicht kommen kann. Ich denke, unsere Beziehung wird noch einmal eine neue Ebene erreichen, sobald alle Kinder ihren eigenen Weg gefunden haben. Ich hoffe, dass mein Mann und ich bis dahin noch zusammen sein werden und diese Ehe bis zum Lebensende hält!
Quelle
Closer