Lisa Loch: Aus Stefan Raab-Witz wird Frau Dr. Loch!
Über sie lachte 2001 ganz Deutschland. Die damals 17-jährige Lisa Loch fiel durch die Kombination von Vor- und Nachnamen Stefan Raab ins Auge und wurde für ihn zum Running-Gag.
Über Wochen zog Raab über Lisa her, kreeierte Gemeinheiten wie "Petra Pussy" oder die "Lisa-Loch-Partei". Das Mädchen fand diesen Schabernack alles andere als witzig und verklagte den Moderator. Der Richter stand auf der Seite der gebeutelten Lisa Loch und Stefan Raab musste 70 000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Mittlerweile ist Gras über die ganze Geschichte gewachsen, Lisa Loch ist erwachsen geworden. Sie hat ihr BWL-Studium in Medienökonomie erfolgreich abgeschlossen und promoviert nun zum Thema "Reziproke Effekte von Prominenz auf Rezipienten und Medieninhalte aus medienökonomischer Perspektive". Bald ist sie also Frau Dr. Loch, Respekt!
"Bild" erklärte sie, was das genau bedeutet: "Ich untersuche die Dreiecksbeziehung zwischen Prominenten, Medien und dem Zuschauer, sprich welche Wirkung und Abhängigkeit sie voneinander haben."
Verarbeitet sie so immer noch die Zeit, in der Stefan Raab sie öffentlich zum Gespött machte? Zumindest kann sie dem Thema mittlerweile auch positive Aspekte abgewinnen: "Das war damals sehr schwer, ich bin da in etwas hineingeraten, wofür ich nichts konnte. Aber das hat mich stärker gemacht. Ich habe mit Öffentlichkeit kein Problem mehr. Damals hieß es: Schau mal, das ist die, die vom Raab veräppelt wird. Heute heißt es: Das ist die, die es Raab gezeigt hat."
Die 70 000 Euro, die Raab ihr zahlen musste, blieben bislang übrigens unangetastet, Lisa Loch finanzierte sich ihr Studium mit Modeljobs und hält Vorträge an Schulen und Unis darüber, wie Mobbing sich anfühlt und wie Frau sich wehren kann.
Auch wenn Raabs Witze definitiv uncharmant waren, Lisa Loch konnte dennoch davon profitieren.