Mireille Mathieu: Trauriges Todes-Drama
Schlagerstar Mireille Mathieu (71) hat schwere Zeiten hinter sich. Der Tod ihrer Mutter Marcelle-Sophie († 94) Anfang 2016 schmerzt die Sängerin immer noch.
Ab April steht sie wieder bei uns auf der Bühne. Im Interview mit der "Alles für die Frau", gemeinsam mit ihrer Schwester Matite (70) in Paris, redete die Sängerin über ihre Tour und den traurigen Tod ihrer Mutter.
Mireille, wie fühlen Sie sich?
Mireille Mathieu: Die Trauer um meine Mutter wiegt schwer. Aber die Vorfreude auf die Konzerte ist riesig. Vor Kurzem hatte ich ein sehr schönes Erlebnis: Nach einem Konzert wurde eine Frau an mich herangeführt, die blind und stumm war. Ich sang für sie und nahm ihre Hand auf meinen Brustkorb, damit sie die Musik spüren konnte. Das war ergreifend!
Woher nehmen Sie die Energie, die Strapazen einer Welttournee auf sich zu nehmen?
Der liebe Gott und meine geliebte Mama geben mir Kraft für diese Konzerte. Und nicht zuletzt auch meine Fans.
Seit über fünf Jahrzehnten stehen Sie auf der Bühne. An welche Zeit erinnern Sie sich am liebsten zurück?
An die Zeiten, als meine Mutter noch lebte. Ihr Tod schmerzt.
Das ist eine schwierige Phase in meinem Leben.
Wann schmerzt die Trauer am meisten?
Sie überkommt mich täglich. Meine Mutter ist in meinen Gedanken immer präsent. Seit ihrem Tod sind Muttertag und Weihnachten die schlimmsten Tage des Jahres für mich. In der Provence haben wir aber eine schöne Tradition: Wir decken an Weihnachten auch für die Verstorbenen. Somit war an unserer Weihnachtstafel in Avignon auch ein Platz für meine Mama gedeckt.
Viele Trauernde berichten über Seelen-Grüße der Verstorbenen. Haben Sie diese Erfahrung auch gemacht?
Oh ja! Ich rede jeden Abend mit meiner Mutter. Und ich habe dank ihr ein Wunder erleben dürfen. Im Winter öffnete ich einmal das Schlafzimmerfenster meiner Mama. In der kalten Jahreszeit können die Blumen auf der Fensterbank eigentlich gar nicht blühen und riechen. Doch genau das habe ich erlebt!
Ein lieber Gruß aus dem Himmel von Ihrer Mutter?
Ich denke schon, dass sie mir manchmal liebe Grüße aus dem Himmel schickt.
Was verdanken Sie ihr?
Mein ganzes Leben! Sie lehrte mich schon sehr früh, was wirklich wichtig ist. Mama konnte mir nicht viel Luxus, aber dafür viel Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken.
Sie haben sieben Brüder und sechs Schwestern. Zu Matite haben Sie ein besonders intensives Verhältnis?
Das stimmt! Ich bin die älteste von uns Geschwistern und Matite ist meine erste jüngere Schwester. Wir wohnen zusammen und verbringen viel Zeit gemeinsam. Und sie ist meine Managerin.
Ist Ihre Schwester auch mal streng mit Ihnen?
Aber natürlich! Ein guter Manager muss manchmal auch streng sein.
Wo sind Sie und Matite total unterschiedlich?
Dass wir verschieden sind, zeigt sich in der Art, wie wir um unsere Mutter trauern. Ich bin ängstlicher geworden und sehe im Tal der Tränen noch keinen Horizont. Matite ist genauso traurig, verarbeitet das aber anders. Das bewundere ich sehr an ihr! Was die Arbeit angeht, plant sie alles genau. Ich konzentriere mich lieber auf das, was ich am besten kann: singen!
Wir haben Sie und Matite bei einem Einkaufsbummel begleitet. Wie oft gönnen Sie sich solche Shopping-Ausflüge?
Das ist ganz unregelmäßig. Viel häufiger gehe ich zum Friseur. Alle zwei bis drei Wochen fahre ich zu meinem Coiffeur Bastien nach Paris. Er ist seit 22 Jahren der Mann in meinem Leben (lacht).
Wie viel Arbeit macht die Frisur?
Sie sieht einfach aus, oder? Aber das ist sie ganz und gar nicht. Es braucht wirklich sehr viel Zeit für diesen Haarschnitt. Mit Waschen dauert es eine Stunde. Manchmal fahre ich auch nur zum Ponyschneiden nach Paris. Meine Frisur kostet viel Zeit und Energie, aber ich liebe sie. Sie ist Teil meiner Persönlichkeit. Denken die Leute an Mireille Mathieu, denken sie an meine Frisur.
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