Rote Rosen: Aufstand gehen ARD-Telenovela
Viele Lüneburger sind genervt von den Außendreharbeiten und den Touristenhorden in der Stadt.
Diese Telenovela ist Segen und Fluch zugleich...
Parkplatzmangel, ständig Staus – und immer wieder drehbedingte Absperrungen mitten in der Stadt. Die Serie „Rote Rosen“ hat das einst beschauliche Örtchen Lüneburg aus dem Dornröschenschlaf erweckt und zu einer Pilgerstätte für Fans und Zuschauer werden lassen.
Die rund 55 Kilometer von Hamburg entfernt gelegene Salzstadt zählte 2016 rund 100.000 Übernachtungen mehr als noch im Jahr 2006. Und über 100 Stadtführungen pro Jahr widmen sich gezielt den verschiedenen Drehorten der Soap.
Die Anwohner sind genervt vom "Rote Rosen"-Dreh
Einer davon ist der sogenannte Stint. Ein am Flüsschen Ilmenau gelegener Bereich, der allzu gern als Drehkulisse der Außenszenen genutzt wird. Doch viele Anwohner sind zunehmend genervt. Vor allem, weil jetzt auch noch ein neuer Weihnachtsmarkt in Stint-Nähe errichtet werden soll. „Die Stadt und die ,Roten Rosen‘ nutzen die Kulisse, um immer mehr Touristen zu ziehen“, sagt Anwohner Christoph Rudnick und erklärt: „Prinzipiell mögen wir den Trubel und haben uns bewusst dafür entschieden, hier zu leben. Doch der geplante Weihnachtsmarkt ist doch etwas zu viel des Guten. Zumal wir bei den Dreharbeiten im Frühjahr und Sommer schon vieles erdulden.“
Dann bilden sich regelmäßig Fan-Trauben in den Straßen. Ordner regeln eigenmächtig den Verkehr, und selbst die Mülltonnen werden verschoben, da sie nicht in die traumhafte Kulisse passen. „Das sind alles Dinge, mit denen wir leben können. Aber irgendwann ist Schluss“, sagt Rudnick zu "Closer" – und hofft in Sachen Weihnachtsmarkt auf ein Entgegenkommen der Stadt. Ein Wunsch, den so mancher Lüneburger bestens nachvollziehen kann...