Sophia Thiel: Sie will nicht mehr Sophia sein

Sie war ein Vorbild für Millionen: muskulös, diszipliniert, immer motiviert. Doch jetzt zeigt sich Sophia Thiel von einer ganz anderen Seite – verletzlich, erschöpft und zutiefst ehrlich.

Jahrelang war sie das Aushängeschild der deutschen Fitness-Welt. Doch Sophia Thiel will nicht mehr "die starke Sophia" sein. In der NDR-Sendung "deep und deutlich" spricht die 30-Jährige offen über ihren inneren Zusammenbruch und den Grund für ihren erneuten Rückzug aus der Öffentlichkeit. "Ich wollte eigentlich wieder mit Trainingsvideos anfangen, dann bin ich aber leider nach 'Let’s Dance' wieder in ein Loch gefallen", gesteht sie.

Nach außen strahlend, innerlich ausgebrannt – ein Gefühl, das sie schon einmal hatte.

Bereits 2019 zog sie sich zurück, um ihre Essstörung zu bekämpfen. Heute ist sie wieder an einem Punkt, an dem sie sagt: Es geht so nicht weiter. "Ich fühle mich dem Begriff [Fitness-Trainerin] nicht mehr gerecht", erklärt sie und spricht von einem "Outing". Die alte Rolle passt nicht mehr zu ihr. Auch mit fiesen Kommentaren geht sie mittlerweile anders um: "Ich bin zu fett, sag mir etwas Neues", sagt sie trotzig – nicht aus Resignation, sondern aus Selbstschutz. "Darüber zu sprechen hat mir geholfen, weil es mir die Scham und die Schwere solcher Themen nimmt." Sophia hat sich weiterentwickelt. Die Zeit, in der sie mit "Gewalt" ein Sixpack erreichen wollte, ist vorbei. Jetzt geht es um Heilung, Ehrlichkeit – und darum, wieder ganz sie selbst zu sein. Nämlich die echte Sophia!