Stephan Luca im Interview: "Ich hasse Küsse vor der Kamera!"
Egal, ob auf der großen Leinwand oder dem Bildschirm: An Stephan Luca (37) führt kein Weg vorbei! Bis zu zwölf Filme dreht der Stephan Luca pro Jahr.
Gerade war er in "Kein Sex ist auch keine Lösung" im Kino zu sehen. Am 27.1. erleben wir ihn in einer neuen Fernsehrolle: Als echtes Ekel in "Manche mögen's glücklich" (20.15 Uhr, ARD). Die Redakteurin Christine Staab mit Stephan Luca im Interview.
Herr Luca, Ihre aktuelle TV-Figur Professor Gärtner ist ein ziemlicher Stinkstiefel. Passiert es, dass man die schlechte Laune vom Set mit nach Hause nimmt?
Stephan Luca: Nein. Wenn ich höre "Drehschluss", dauert es genau drei Sekunden, bis ich aus meiner Rolle raus und wieder ganz ich selbst bin. Ich kann die Arbeit sehr schnell hinter mir lassen.
Sie sind derzeit sehr gefragt. Kennen Sie dennoch Existenz-Ängste?
Stephan Luca: Ich habe durchaus auch mal unruhige Nächte! Das gehört zu meinem Beruf dazu. Wir Schauspieler wissen nie, wohin die Reise geht. Es ist auch nicht so, dass ausschließlich tolle Angebote reinkommen. Häufig überlagern sich Projekte und man muss sich entscheiden, was man macht. Ich gehe ungern taktisch vor und riskiere damit natürlich auch, am Ende leer auszugehen.
Im Film verstricken Sie sich in eine Notlüge. Ist so etwas im wahren Leben erlaubt?
Stephan Luca: Ich würde lügen, wenn ich sage, ich habe noch nie gelogen (lacht). Manchmal lügen wir in Momenten, in denen es eigentlich gar nicht nötig wäre. Ein Beispiel: Meine Frau ruft an und fragt mich, wann ich nach Hause komme. Ich sitze im Auto und sehe auf dem Navi, dass ich noch 40 Minuten brauche. Trotzdem sage ich: "In einer halben Stunde." Es hört sich beruhigender an. Ansonsten denke ich, dass man sich lieber an die Wahrheit halten sollte.
Sie hassen Küsse vor der Kamera. Warum?
Stephan Luca: Es ist ein sehr unnatürlicher Vorgang. Ich bin verheiratet, lebe meine ehrliche Liebe mit meiner Frau. Plötzlich soll man so tun, als ob man in einen fremden Mensch verliebt ist und ihm sehr nahe kommen. Das ist nichts Angenehmes. In der Macho-Vorstellung ist es vielleicht etwas Tolles in der Realität nicht. Ich bin immer froh, wenn solche Szenen im Kasten sind.
Mit Nacktheit hingegen scheinen Sie kein Problem zu haben ...
Stephan Luca: Seit ich in "Kein Sex ist auch keine Lösung" nur mit einem Sakko bekleidet über den Hotelflur rennen musste, habe ich ein besseres Verständnis für Flitzer. Ich kann den Kick nachvollziehen, völlig nackt über ein Fußballfeld zu sprinten. Der Vorgang ist völlig absurd! Ich bin niemand, der sich gerne entblößt aber manchmal verlangt es die Situation im Film. In "Kein Sex" hat man mich nun so häufig nackt gesehen, dass ich mich die nächsten Jahre nicht mehr ausziehen muss (lacht).