Ulrike von der Groeben: Jetzt packt sie über RTL-Kollegin Frauke Ludowig aus!
Im Interview erzählt die RTL-Moderatorin von ihrem Leben ein Jahr nach dem Abschied vom Bildschirm. Und dabei lässt sie sich auch das ein oder andere Geheimnis entlocken ...

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Nein, die klassische Rentnerin ist Ulrike von der Groeben nicht. 35 Jahre lang moderierte die 68-Jährige den Sport bei "RTL Aktuell". Seit ihrem Abschied vom Bildschirm im August 2024 genießt die Powerfrau ihr Leben umso intensiver – und hofft, dass vielleicht auch bald ein bisschen mehr Ruhe einkehrt in ihren Alltag.
Ulrike plaudert aus dem Nähkästchen
Closer: Sie sagen über sich selbst, eher ein fauler Mensch zu sein – das Leben habe Ihnen nur nie die Gelegenheit dazu gegeben. Ist das wirklich so?
Ulrike von der Groeben: Das ist tatsächlich so, auch wenn viele in meinem Umfeld darüber nur den Kopf schütteln. Aber ich mache auch gern mal nichts. Wobei "nichts" für mich heißt: ein Buch lesen, joggen, spontan meine Geschwister besuchen, oder einfach mal zu meiner Tochter nach Berlin fahren. Das alles ist für mich "nichts tun" – weil ich es frei entscheide, ohne äußeren Auftrag. Aber diese Art von Faulheit konnte ich nie wirklich ausleben.
Bei RTL gibt es viele Frauen über 50, die äußerst erfolgreich und fleißig sind – beispielsweise auch Ihre Kollegin Frauke Ludowig. Ähneln Sie sich in dieser Hinsicht?
Nein, Frauke ist viel fleißiger als ich! Sie war schon von klein auf in die Fleischerei ihrer Eltern mit eingebunden. Dort wurde sechs Tage die Woche gearbeitet – Frauke kennt es gar nicht anders. Sie macht ihren Job mit einer unglaublichen Leidenschaft. Ich habe meinen Beruf auch geliebt, aber wenn das Sportevent vorbei war, dann war für mich auch Schluss. Frauke hat so viel Energie, man könnte sie nachts wecken, und sie würde sagen: "Ich bin dabei!" Sie antwortet sofort, ist immer erreichbar – wirklich beeindruckend.
Teilen Sie nicht auch ein Stück dieser Energie?
Ja, schon, ein bisschen. Aber dann meldet sich häufig meine innere Faulheit und sagt: "Nein, das will ich jetzt nicht." Und dann mache ich es auch nicht (lacht).
Fällt es Ihnen heute leichter, Nein zu sagen, als früher?
Ja, das habe ich über die Jahre gelernt. Früher habe ich oft zusätzlich am Wochenende gearbeitet, Galas und Sportevents moderiert. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich sagte: "Nein, das lasse ich jetzt." Mein Mann konnte das als Selbstständiger nie verstehen – aber ich war schließlich fest angestellt.
Sie äußern öffentlich wenig Verständnis für Botox und den gesellschaftlichen Jugendwahn. Warum beugen sich dennoch so viele Kolleginnen dem Druck und lassen etwas machen?
Als Botox aufkam, hat man diesen Trend zunächst gar nicht richtig wahrgenommen. Doch es wurde immer mehr – heute ist es fast schon normal. Viele junge Frauen fangen schon mit Mitte 20 damit an. Ich finde das erschreckend. Gesellschaftlich ist es inzwischen völlig akzeptiert, sich unterspritzen zu lassen. Ich finde, viele Frauen sehen ab einem bestimmten Alter einfach gleich aus. Diese makellose Glätte macht niemanden automatisch schöner oder jünger. Man sieht dann eben gemacht aus – operiert.
Wurden Sie jemals von außen unter Druck gesetzt, etwas machen zu lassen, um auf dem Bildschirm jünger zu wirken?
Nein, gar nicht – und das rechne ich RTL hoch an. Auch wenn man jüngere Kolleginnen sieht, kam bei mir nie der Gedanke: "Jetzt kommt die Konkurrenz, ich muss was tun." Ich habe das eher frühzeitig selbst reflektiert. Die Sportler, über die ich berichtet habe, könnten heute meine Kinder oder sogar Enkel sein. Dass ich noch so lange aktiv war, lag sicherlich auch daran, dass ich sportlich wirke, mich agil bewege, meine blonden Haare hatte. Meine Falten waren da, ja, aber das war für den Sender nie ein Thema. Dass jüngere Kolleginnen nachkommen, war für mich auch ein Ansporn, zu sagen: Jetzt ist es gut. Es steht die nächste Generation bereit. Wir sollten irgendwann auch loslassen und jüngeren Menschen unseren Platz überlassen.
Haben Sie junge Kolleginnen stets gefördert oder waren Sie auch mal stutenbissig?
Stutenbissig war ich nie. Ich habe mein Wissen und meine Erfahrungen immer gern weitergegeben. Das war für mich selbstverständlich. Möge die oder der Bessere gewinnen – das war immer meine Haltung. Ich bin halt Sportlerin.