Uschi Glas & Roy Black: Die ganze Wahrheit über ihre Liebe

Uschi Glas und Roy Black standen sich bis zu seinem Tod immer sehr nah. Nun packt die 77-Jährige über die Beziehung zu ihrem Kollegen aus...

Uschi Glas und Roy Black
Foto: IMAGO / United Archives
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Sie galten als Traumpaar des deutschen Films: Uschi Glas und Roy Black († 48) beflügelten die Phantasie der Fans. "Retro" will von der Schauspielerin wissen, wie das damals wirklich zwischen den beiden war ...

Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit mit Roy Black?

Als die Idee aufkam, mit Roy einen Film zu drehen, haben wir uns vorab getroffen, um zu schauen, ob die Chemie zwischen uns stimmte. Ich fand, das ist doch ein pfundiger Kerl. Und weil ich mitbekam, dass er so als "Schnulzensänger" abgetan wurde, habe ich allein schon aus meinem Gerechtigkeitsgefühl heraus gesagt: Ich mach das, ich dreh mit ihm.

Hat er Sie um Tipps gebeten?

Ich musste ihm keinen Rat geben. Roy war top-professionell, immer vorbereitet und absolut textsicher. Da hätten sich andere Kollegen eine Scheibe von abschneiden können. Und weil wir uns so gut verstanden, haben wir unter uns schon immer ein wenig geprobt.

Haben Sie sich auch privat getroffen?

Natürlich. Nach den Dreharbeiten gingen wir oft zusammen aus, in ganz normale Wirtshäuser. Der Roy nahm seine Gitarre mit und wir sangen spontan zusammen. Er schüttete mir aber auch oft sein Herz aus, erzählte, was ihn bewegte.

Sie waren also ein Paar?

Wir waren wirklich sehr gute Freunde, aber nicht ineinander verliebt. Die Fans konnten ruhig von uns als Paar träumen. Doch wir waren damals beide schon anderweitig liiert und so etwas, was man heute "eine treue Seele" nennt.

Sie haben Roy oft geküsst. Wie schmeckten seine Küsse?

Na, das war doch für den Film! Roy und ich hatten unter uns ausgemacht, "nur" amerikanische Küsse auszutauschen. Roy war gepflegt, roch immer gut. Er war einfach ein sehr angenehmer Mensch.

Was war Roy für ein Mensch?

Er war hochsensibel und humorvoll, aber auch viel verletzbarer, als man sich das vorstellt. Ein Verriss hat ihn sehr gepackt. Konstruktive Kritik war voll okay, aber wenn es an das Persönliche ging, hat ihn das tief verletzt. Er war ein toller, fairer Mensch, der einfach in einen tiefen Keller gerutscht ist.

Konnten Sie ihm nicht helfen, sich das alles weniger zu Herzen zu nehmen?

Da ich als Kind arg gemobbt wurde, habe ich früh lernen müssen, mit Anfeindungen umzugehen. Roy habe ich natürlich gesagt: Versuche, das nicht an Dich heranzulassen. Du bist doch so erfolgreich, in dem was Du angehst. Du machst Millionen Menschen glücklich. Gib da bitte nichts auf Menschen, die Dich niedermachen.

Aber er schwankte zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt...

Meine ganz persönliche Meinung: Er war zu selten der Gerd Höllerich, er war meist der Star. Roy war vielleicht der ärgste Feind von Gerd. Ich hab häufig gedacht, ob abends, wenn wir in einer einfachen Kneipe feierten, nicht der Gerd neben mir saß. Er war da anders als der Roy vom Filmset, entspannter und in sich ruhend. Mit den einfachen Leuten um ihn herum, das gefiel ihm. Deshalb war er ja auch so oft in seiner Fischerhütte, ging angeln. Dort konnte er ganz er selbst sein.

Die Persönlichkeiten von Roy und Gerd standen einander quasi im Weg?

Die zwei Namen und damit zwei Persönlichkeiten, das war sicher ein Problem. Ich habe mich dagegen gewehrt. Man wollte mir zu Beginn meiner Karriere, als ich die Apanatschi in "Winnetou" spielte, auch einen Künstlernamen geben, weil "Glas" in anderen Sprachen kalt klingt. Aber ich habe dagegen rebelliert, wollte mich nicht verbiegen lassen. Roy hätte vielleicht auch der Gerd bleiben sollen. Er hat sich leider manchmal zu etwas drängen lassen, was er im Grunde seines Herzens gar nicht wollte. Ich sagte ihm immer wieder: Lass Dich nicht gängeln.

Wie ging es Ihrem Freund zuletzt?

Er hatte sich gerade erholt, nachdem er lange Zeit in einem tiefen dunklen Loch steckte. Die Dreharbeiten zu "Ein Schloß am Wörthersee" schenkten ihm neuen Mut. Als es dann nach seinem Comeback die Verrisse gab, hab ich nur gedacht: "Hoffentlich liest Roy das nicht." Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Da ist bei ihm etwas geknackt, das war zu viel für ihn ...

Er starb an gebrochenem Herzen?

An dem letzten Drehtag, kurz vor seinem Tod, hat er sich – und das haben mir mehrere Mitarbeiter damals unabhängig voneinander erzählt – so seltsam von ihnen verabschiedet. Es habe etwas Eigenartiges in der Luft gelegen. Naja, man wird nie genau erfahren, wie die Umstände seines Todes am Ende wirklich waren. Es war nur unendlich traurig. Er ist viel zu früh gegangen.

Wenn Sie heute an ihn denken, was fällt Ihnen da spontan ein?

Ich glaube an das Weiterleben der Seele, der Energie eines Menschen. Und Roy, könnte ich mir vorstellen, ist irgendwo an einem schönen See und angelt.

Was geschah wirklich in der Todesnacht von Roy Black? Mehr dazu erfahrt ihr im Video:

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