Schwere Vorwürfe: Block-Tochter (14) nicht mehr als Nebenklägerin zugelassen
Die geplante Aussage von Christina Blocks Tochter Klara sorgt vor Gericht für Diskussionen. Nun ist sie nicht mehr als Nebenklägerin zugelassen.

Das Verfahren gegen Christina Block zieht sich in die Länge.
© IMAGO / BREUEL-BILD
Im Entführungsprozess gegen Steakhaus-Erbin Christina Block (52) ist es am Dienstag zu einem unerwarteten Stillstand gekommen, das Hamburger Landgericht unterbrach das Verfahren nach nur 54 Minuten. Der Grund: Die Verteidiger der sieben Angeklagten stellten einen Antrag auf Aussetzung des Verfahrens – verbunden mit schweren Vorwürfen gegen die Anwälte der 14-jährigen Tochter Klara Hensel, die im Verfahren als Nebenklägerin auftritt.
Einflussnahme durch den Vater?
Hintergrund der Auseinandersetzung: Klara Hensel will vor Gericht gegen ihre Mutter aussagen. Doch die Verteidigung zweifelt an der Unabhängigkeit der Nebenklage. Ihr Vorwurf: Der Vater des Mädchens, Stephan Hensel (51), könne über die Anwälte Einfluss auf die Aussagen seiner Kinder nehmen. Zwar wurden die Anwälte auf Empfehlung des Weißen Rings beauftragt – einem Verein, der Opfern von Straftaten hilft –, doch für die Verteidigung bleibt das kritisch.
Rechtsanwalt Steffen Hörning, der Klara seit April 2024 vertritt, weist die Vorwürfe mit scharfen Worten zurück:
"Das ist eine Unverschämtheit! Wir sind unabhängige Organe der Rechtspflege. Die Interessen des Kindsvaters interessieren uns nicht."
Tochter will "ihre Geschichte erzählen"
Die 14-Jährige hatte zuvor klargemacht, dass sie als normale Zeugin aussagen möchte – und zwar aus eigenem Antrieb. Hörning dazu: "Meine Mandantin möchte ihre Geschichte erzählen, weil sie miterleben musste, dass bisher immer nur durch andere über sie berichtet wird."
Auch Klaras Psychologin unterstützt den Wunsch des Mädchens. Sie sieht darin sogar eine Möglichkeit zur Aufarbeitung des Traumas, das die Jugendliche in der Silvesternacht 2023/24 erlebte. Damals sollen Klara und ihr Bruder Theodor auf Veranlassung ihrer Mutter in Dänemark abgefangen und nach Hamburg gebracht worden sein.
Mutter spricht sich gegen Unterbrechung aus
Ausgerechnet Christina Block selbst widerspricht dem Antrag auf Aussetzung des Verfahrens. Ihr Verteidiger Dr. Ingo Bott erklärt: "Frau Block will das Verfahren schnell fördern, um ihren Kindern so viel Kummer und Anspannung wie möglich zu ersparen." Ziel sei es, dass Block bald wieder mit ihren Kindern sprechen könne und vor allem selbst im Gericht zu Wort kommt: "Wenn Frau Block einmal Stellung genommen hat, wird sich ganz vieles anders darstellen."
Ein vollständiges Platzen des Prozesses scheint nach Einschätzung unabhängiger Juristinnen unwahrscheinlich. So erklärte Rechtsanwältin Claudia Krüger: "Ein Anwaltswechsel in der Nebenklage ist nicht ungewöhnlich. Drei Wochen Pause könnten reichen, um neue Vertreter einzuarbeiten."
Was passiert jetzt?
Mittlerweile hat das Landgericht Hamburg die Zulassung der Nebenklage durch die 14-jährige Tochter aufgehoben – ebenso wie die des elfjährigen Sohnes.
Trotz dieser Entscheidung sollen die Kinder weiterhin als Zeugen aussagen. Auch eine weitere Tochter, die in Hamburg lebt und beim Transport der Geschwister aus Dänemark nach Deutschland dabei gewesen sein soll, soll vor Gericht gehört werden.