Anna Sorokin: Neue Enthüllung um die Fake-Erbin

Kaum ist die deutsche Hochstaplerin wieder auf (relativ) freiem Fuß, sonnt sie sich erneut im Rampenlicht. Aber welche Rolle spielt sie dieses Mal?

Anna Sorokin
Foto: Mike Coppola/AD / Kontributor / getty Images
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Was sehen wir auf diesen Bildern? Eine Schauspielerin, die sich im Glanz der Scheinwerfer sonnt oder eine verurteilte Straftäterin auf Freigang? Bei der deutschen Hochstaplerin Anna Sorokin ist nie so ganz klar, welche Rolle sie gerade spielt…

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Anna Sorokin - 3 Jahre saß sie wegen Betrugs im Gefängnis...

Als angebliche Millionenerbin Anna Delvey führte die junge Deutsche jahrelang die New Yorker High Society an der Nase herum. Ergaunerte sich so ein Vermögen. Betrog auch Frauen, die sich für ihre Freundinnen hielten. Sie liebte ihr Leben und sonnte sich im Licht ihres falschen Glamours. Bis sie schließlich aufflog…

Noch berühmter wurde Anna, als Netflix ihren Fall unter dem Titel "Inventing Anna" verfilmte. Die Grenzen zwischen Schein und Realität waren da endgültig verwischt. Mehr als drei Jahre saß sie wegen Betrugs und Verstoßes gegen Visa-Regeln im Gefängnis.

Zur Zeit ist sie nur auf Bewährung wieder raus, muss eine elektronische Fußfessel tragen. Sie darf keine sozialen Medien nutzen und das Haus nur für ihren Besuch beim Bewährungshelfer verlassen. Doch diese Regeln legt die Deutsche gewohnt lässig aus und ließ sich einen Tag lang von einem US-Magazin begleiten. "Soll ich zusammenbrechen und weinen?", fragt sie selbst.

Anna Sorokin - Fußfessel erschwert ihr das Shoppen

Sie könne nicht shoppen gehen, beklagt sich die Fake-Erbin im Gespräch mit "The Cut". "Ich wollte diese Overknee-Stiefel von Givenchy kaufen. Aber das ging nicht wegen meiner Fußfessel. Ich schätze, es gibt keine passenden Overknee-Stiefel für mich. Aber ich gewöhne mich daran. Sie haben die Fessel ein wenig gestrafft, damit es nicht mehr so baumelt wie früher."

Ihr Luxus-Leben hat Anna auch nach der Haft nicht aufgegeben. Im East Village in Manhattan lebt sie in einer Einzimmerwohnung, die stolze 4.000 Dollar im Monat kostet. Aus der Abschiebehaft baute sich die Hochstaplerin ihr eigenes Business auf und vertrieb selbst gezeichnete Skizzen. Über 200.000 Stück habe sie für bis zu 10.000 Dollar verkauft, erzählt sie "The Cut".

Als sie sich durch die High Society schwindelte und erzählte, sie sei eine reiche Erbin, trug Sorokin häufig Lederjacke und Leggings, ihre rotblonden Haare wirkten meist leicht zerzaust. Ein Outfit, das ihr anscheinend Glaubwürdigkeit verlieh. "Wenn man total overdressed ist und es so aussieht, als hätte man sich viel Mühe gegeben, wird angenommen, dass man nur versucht, etwas zu verkaufen, dabei funktioniert es genau andersherum. Es hat mich nicht viel Mühe gekostet, denn das sind die Klamotten, die ich früher wirklich mochte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich verkleiden musste."

Anna Sorokin - „Ich bin diesmal klüger, was die Leute angeht, mit denen ich mich umgebe.“

Von der Welt fühlt sich die verurteilte Hochstaplerin missverstanden: "Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte, die bisher erzählt wurde, immer aus der Perspektive der anderen erzählt wurde, und jetzt bin ich an der Reihe zu zeigen, was ich als nächstes tun werde", sagt sie. Angebote hätte sie bereits einige bekommen. Unter anderem sei eine Reality-Dating-Show sowie die US-Ausgabe von "The Masked Singer" an ihr interessiert gewesen. Beides habe sie aber dankend abgelehnt. "Es gibt so viele Leute, die mit dieser Karikatur-Version von mir leben. Ich bin diesmal klüger, was die Leute angeht, mit denen ich mich umgebe."

Auf die Frage, ob sie eine Betrügerin ist, antwortet Sorokin eindeutig. "Nein, absolut nicht!" Sie habe immer geplant, das Geld, das sie veruntreut hat, zurückzuzahlen. "Wenn man jemanden betrügt, bekommt diese Person nie etwas zurück. Aber das war bei mir nicht der Fall."

Zu ihren Freundinnen aus ihrer Zeit als Anna Delvey habe Sorokin heute sogar noch Kontakt. Nur zu einer nicht: Rachel DeLoache Williams, die wegen Sorokin auf mehr als 60.000 Dollar Schulden sitzen blieb und ein Buch über die zerbrochene Freundschaft schrieb. Sollte das Buch einmal verfilmt werden, wird Anna da wohl nicht die Hauptrolle übernehmen wollen …

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Text: Redaktion Closer