Auch im Alter hält das Leben noch Überraschungen bereit! Barbara Salesch (75) ist das beste Beispiel: 2012 verabschiedete sich die Richterin in die TV-Rente. Zehn Jahre später kehrte sie zurück. Heute ist sie erfolgreicher denn je und froh über ihren Rücktritt vom Rücktritt, wie sie im Exklusiv-Interview mit "Das Neue Blatt" verrät.

Das Neue Blatt: Empfinden Sie die Arbeit heute anstrengender als früher – vor Ihrer zehnjährigen Fernsehpause?

Barbara Salesch: Überraschenderweise nicht. Ich teile meine Zeit viel bewusster ein. Was ich nicht mehr kann, lasse ich weg. Ich lebe zurückgezogener. Als ich zusagte zurückzukommen, wusste ich, worauf ich mich einlasse. Ich habe das nicht blauäugig gemacht.

Sie sind gerade 75 geworden. Haben Sie groß gefeiert?

Klar! Warum sollte ich freiwillig auf eine Feier verzichten? Und siebeneinhalb Jahrzehnte, das ist schon eine Hausnummer.

Wie blicken Sie auf Ihr bisheriges Leben zurück?

Es war abwechslungsreich, aber ich bin kein Rückblicker. Und ein großer Zukunftsplaner auch nicht. Ich lebe sehr im Hier und Jetzt. Heute zum Beispiel mache ich mal blau – Garten, schwimmen gehen, nichts tun. Das ist für mich Luxus. Wenn etwas anliegt, packe ich es halt an – sonst lasse ich es. Wobei ich leider vieles verschiebe. Ich funktioniere besser unter Druck.

Haben Sie Ihr TV-Comeback je bereut?

Nein! Man ist nie zu alt, sich noch einmal etwas zu trauen! Ich habe mich erst geziert, wieder ins Fernsehen zu gehen. Aber jetzt bin ich froh – es bringt frischen Wind. Ich arbeite mit tollen Kollegen, jung wie alt. Das hebt die Stimmung, macht Spaß – und die Produktionsfirma tut alles, damit ich keinen negativen Stress habe. Solange das so bleibt, mache ich weiter.