Bernhard Bettermann: Das stört ihn an seiner "In aller Freundschaft"-Rolle
Seit fast 20 Jahren ist Bernhard Bettermann als Dr. Martin Stein Teil von "In aller Freundschaft". Doch wie lange noch?

Bernhard Bettermann will neue Projekte angehen.
© IMAGO / Horst Galuschka
Für viele Zuschauer ist Bernhard Bettermann (60) längst untrennbar mit der Rolle des Martin Stein in der ARD-Erfolgsserie "In aller Freundschaft" verbunden. Seit 2006 steht der gebürtige Pariser für die beliebte Krankenhausserie vor der Kamera – und zählt damit zu den dienstältesten Darstellern des Formats. Doch obwohl er der Sachsenklinik bis heute treu ist, offenbart der Schauspieler nun auch kritische Töne zu seiner Serienrolle.
"Es ist halt so, dass man nichts anderes mehr bekommt"
In der Talkshow "Kölner Treff" gab Bettermann nun ungewöhnlich ehrliche Einblicke in sein Berufsleben – und wie sehr ihn die Dauerrolle bei "In aller Freundschaft" auch einschränkt: "Es ist halt so, dass man permanent beschäftigt ist, aber dass man auch nichts anderes mehr bekommt." Der Schauspieler beschreibt das Dilemma vieler fest etablierter Serienstars – auf der einen Seite die Sicherheit eines festen Jobs, auf der anderen Seite die begrenzten Chancen auf neue Rollen.
Mit einer Dauerrolle in einer Serie wie dieser, so Bettermann, müsse man sich aktiv darum bemühen, auch außerhalb wahrgenommen zu werden, es gebe den "goldenen Käfig", so der Mime. Genau deshalb engagiert sich der 60-Jährige auch neben der Kamera – als Theaterschauspieler oder Hörbuchsprecher. Sein jüngstes Herzensprojekt: eine Regiearbeit des Klassikers "Momo" mit 30 Kindern in seiner Heimat.
Trotzdem: „In aller Freundschaft“ bleibt sein Herzensprojekt
Trotz der Schwierigkeiten sieht Bernhard Bettermann seine Rolle in der Serie auch als großes Glück. Im Interview schwärmt er vom positiven Klima am Set und hebt die Authentizität der Serie hervor – das sei ein Grund für den langanhaltenden Erfolg. "In aller Freundschaft" läuft derzeit bereits in der 28. Staffel in der ARD und erreicht wöchentlich ein Millionenpublikum.
Schon vor einigen Jahren hatte Bettermann im Magazin "Discover Germany" durchblicken lassen, dass ihn der Serienalltag manchmal einschränkt: „Man wird umsorgt, ist ein wertvolles Mitglied einer gut geölten Maschine, aber es ist auch ein Käfig.“ Dennoch spricht derzeit nichts für einen Ausstieg von Dr. Martin Stein. Zwar tritt der Klinikleiter inzwischen seltener auf, doch wenn, dann mit Bedeutung.
Wie lange bleibt Bernhard Bettermann noch dabei?
Auch wenn sich der Schauspieler gelegentlich nach mehr künstlerischer Vielfalt sehnt, bleibt er dem Erfolgsformat vorerst treu. Bei den Fans ist Bettermann weiterhin beliebt – ein Ausstieg seiner Rolle würde sicher große Wellen schlagen. Für die treue "In aller Freundschaft"-Gemeinde bleibt daher zu hoffen, dass sie Dr. Martin Stein noch lange in der Sachsenklinik sehen dürfen.