Franka Potente: Wie sie den Brustkrebs besiegte – und was ihr durch den Kopf ging

Der Film „Lola rennt“ machte sie berühmt – jetzt verriet die Schauspielerin, dass sie wirklich um ihr Leben kämpfte!

Schauspielerin Franka Potente
Schauspielerin Franka Potente (50) spricht erstmals über ihre Brustkrebs-Erkrankung. Foto: CPL
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Als sie im November beim „GQ Men of the Year Awards“ in Berlin über den roten Teppich ging, strahlte Franka Potente (50). Und zeigte an ihrem Arm ein neues Tattoo: „Yes“. Niemand ahnte, dass die drei Buchstaben für den wichtigsten Kampf in ihrem Leben stehen – den Kampf gegen Brustkrebs.

In einem Interview erzählt der „Lola rennt“-Star von der schwierigen Zeit. Danach begann das Drama im Winter 2022. Für Dreharbeiten Kanada hatte sie damals angefangen Gewichte zu heben. „Irgendwann spürte ich ein komisches Gefühl in meiner rechten Seite. Keine richtigen Schmerzen, eher so, als ob die gesamte Karosserie verzogen ist. Mir kam das komisch vor“, erinnert sie sich.

Zuerst sei sie nicht zum Arzt gegangen. Doch nachdem sie mit einer Freundin sprach, die die Diagnose Brustkrebs bekommen hatte, wurde sie nachdenklich. Sie ging zum Arzt. Doch bei der Mammografie war das Ergebnis nicht aussagekräftig. Ihre Ärztin riet ihr in sechs Monaten wiederzukommen. „Mich hat es nicht losgelassen, also buchte ich mir eigenständig ein MRT“, so Franka Potente. 

Doch auch die zweite Untersuchung brachte kein eindeutiges Ergebnis. Für die Schauspielerin war das keine Entwarnung – ihr Gefühl sagte ihr, dass da was ist. „Ich kann nur jedem empfehlen, auf die innere Stimme zu hören und sich notfalls eine zweite ärztliche Meinung einzuholen, wenn man den Eindruck hat, da stimmt etwas nicht“, sagt sie heute. 

Franka Potente: „Ich wollte für den Krebs stark werden“

Und so holte sie sich eine zweite Meinung. „Bei der anschließenden Biopsie wurde etwas Gewebe zum Test entnommen. Als die Ergebnisse vorlagen, bat mich meine Ärztin um Rückruf.“ Diagnose: Brustkrebs. „Man hört noch alles, bekommt es aber gar nicht mehr richtig mit. Auf einmal war ich Patientin.“ Für sie war es auch der Moment, an dem sie „die Naivität des Nichtwissens für immer verloren“ hat, so die zweifache Mutter.

Dabei war sie überzeugt, dass sie sich gesund ernährt und viel Sport macht. „What the fuck, mein Körper hat mich hintergangen“, dachte sie damals. Doch gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie etwas tun muss. „Kampfansage! Man muss ins Handeln kommen. Selbstmitleid ist keine meiner Charaktereigenschaften. Das hat nichts Dynamisches, das ist Stillstand. Ich wollte für den Krebs richtig stark werden.“

„Man plant die eigene Beerdigung“

Und doch gibt es auch Momente, in denen sich alles dreht: „Im Kopf plant man seine eigene Beerdigung“, gibt sie zu. Doch davon lässt sie sich nicht runterziehen. Sie entschied sich für die „Terminator-Rolle“: „Der Ansporn war immer: Ich will nicht sterben. Jeder findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit, einen Monat lang im Bett zu liegen und Serien zu schauen, wenn es einem damit besser geht, ist auch okay.“

Noch vor der OP gab es eine gute Nachricht: Es ist keine aggressive Krebsart. „Welpenkrebs haben wir ihn genannt. Das war eine große Erleichterung.“ Der etwa Kichererbsen große Tumor wurde operativ entfernt, danach folgte die Bestrahlung. „Ich habe regelmäßig Nachkontrollen, bin aber wieder krebsfrei“, sagt sie.

Jetzt genießt sie wieder das Leben mit ihrem Mann Derek Richardson und den Kindern in Los Angeles. Und sagt: „Ich bin an der Krankheit gewachsen.“

Quellen