Hans Sigl: Vom Klassenclown zum Quotenkönig

Seit 2008 steht er als "Bergdoktor" vor der Kamera – und ist ein Garant für phänomenale Quoten. Dass er einmal Schauspieler werden und so lange bei einer Sache bleiben würde, hätte Hans Sigl selbst wohl am allerwenigsten erwartet. Denn seine Schulzeit und sein Start ins Berufsleben verliefen ziemlich holprig ...

Hans Sigl
Hans Sigl steht seit 2008 als "Bergdoktor" vor der Kamera. Foto: IMAGO / Rainer Unkel
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Die Berge sind seine Heimat. Nicht nur in seiner Rolle als "Bergdoktor" Dr. Martin Gruber, sondern auch privat. Das wird mehr als deutlich, wenn Hans Sigl (55) über seine Heimat und seine Kindheit in einem kleinen Dorf in der Steiermark spricht. "Die Berge sind mein natürlicher Lebensraum. Ich bin dort unglaublich gern und freue mich tagtäglich über den grandiosen Anblick. Das hört nie auf, dem kann man sich nicht entziehen", so der Schauspieler. Als Junge sei er den ganzen Tag barfuß in kurzen Hosen über die Bauernhöfe gelaufen. "Bei uns haben die Kuhglocken gebimmelt, ich habe bei den Nachbarsbauern gelernt und mein Großvater hat mir gezeigt, wie man aus einem Haselstrauch eine Pfeife schnitzt."

"Man sollte jeden Morgen dankbar sein, dass man aufgewacht ist"

Idylle pur! Kein Wunder, dass Klein-Hans kein besonders fleißiger Schüler war, sondern seine Zeit statt mit Büffeln lieber in der Natur verbrachte. "Ich war damals sehr effizient und habe versucht, mit möglichst wenig Aufwand so viel Ergebnis wie möglich zu erzielen", so der TV-Star schmunzelnd. "Ich war auch immer ein bisschen der Clown." Bereits mit 17 Jahren zog er zu Hause aus, machte sein Abitur und ging dann an die Uni. "Ich habe zunächst Jura studiert, und nachdem ich das Studium abgebrochen hatte, wollte ich Lehrer werden", erzählt er. Doch daraus wurde nichts. „Ich bin von der Uni geflogen!“, so Hans Sigl. Grund seien Reibereien mit einer Dozentin gewesen, die ihn schließlich aus der Vorlesung geschmissen habe. "Das war es dann für mich", so der 55-Jährige. "Außerdem hatte ich während des Studiums das Gefühl, ich bin dem Beruf des Lehrers nicht gewachsen. Weil ich der Meinung bin: Das sind echte Multiplikatoren, und die haben so eine Verantwortung. Ich wusste, irgendwann würde mich das zerbröseln." Er sei daraufhin ans Theater gegangen – einfach, um es mal auszuprobieren, so Hans Sigl. "Und dann wusste ich plötzlich: Da gehöre ich hin, das ist mein Platz."

Der Rest ist Geschichte. Hans Sigl begann eine Ausbildung zum Schauspieler, brachte diese tatsächlich zu Ende, spielte an unterschiedlichen Theatern und feierte 2001 mit seiner Rolle als Major Andreas Blitz in "SOKO Kitzbühel" seinen TV-Durchbruch. Dass er heute noch immer so gut im Geschäft ist, macht ihn glücklich. "Ich wache jeden Tag auf und denke mir: wie geil!", so der Alpen-Doc. "Man sollte ohnehin jeden Morgen dankbar dafür sein, dass man überhaupt aufgewacht ist. Natürlich gibt es auch mal Tage, an denen ich freihabe und mich frage, wie ich die Zeit nutzen soll. Aber dann weiß ich: Bevor ich mir diese Frage weiter stelle, genieße ich einfach meine Zeit, trinke Tee, lese Zeitung und mache einen Spaziergang. Das große Geheimnis ist, im Hier und Jetzt zu sein." Eine Lebensweisheit, die durchaus auch vom "Bergdoktor" stammen könnte ...

Quellen

  • Mach Mal Pause

IT7