Hape Kerkeling: Staatsschutz ermittelt! Anfeindungen nach Rede in Synagoge
Vor einem Jahr wagte der beliebte Komiker Hape Kerkeling ein starkes Statement gegen Antisemitismus – und ahnte nicht, welche Reaktionen er damit auslösen würde...
Beängstigende Anfeindungen nach öffentlicher Stellungnahme
In seiner Rede bei der Josef-Neuberger-Preisverleihung im Oktober 2023 positionierte sich Hape Kerkeling (59) entschlossen gegen Antisemitismus. In der Laudatio für FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann, die sich in ihrer Heimatstadt Düsseldorf stark gegen antisemitische Angriffe engagiert, sprach er sich eindringlich gegen Hass und Diskriminierung aus.
"Antisemitismus ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit", erklärte der Komiker vor der Jüdischen Gemeinde. In der ARD-Dokumentation "Hape Kerkeling – Total normal", die ihm zu Ehren anlässlich seines bevorstehenden 60. Geburtstags gedreht wurde, berichtet er über die Folgen dieser Worte.
"Ich habe viel Zuspruch erhalten, was mir sehr viel wert ist", sagt Kerkeling in der Doku, die bereits auf dem Film Festival Cologne gezeigt wurde. Doch die Welle der Reaktionen war nicht nur positiv. Der Entertainer spricht offen über die "unvorstellbaren Anfeindungen", die ihm zuteil wurden und die selbst seine optimistische Einstellung erschütterten: "Ich hätte mir so etwas gar nicht ausmalen können."
Staatsschutz eingeschaltet
Die Lage eskalierte weiter, der Staatsschutz schaltete sich ein, um Hape Kerkeling und sein Umfeld vor möglichen Angriffen zu schützen.
In den jüngsten Interviews spricht Kerkeling immer wieder kritisch über einen politischen Rechtsruck und zunehmende Feindseligkeit, die er im Land wahrnehme. "Es ist beängstigend, wie manche Menschen ihre eigene Katastrophe herbeiwählen", sagte der Komiker in einem Interview mit "T-Online" im März.
In der Doku äußert sich Kerkeling auch über seine Befürchtungen für die Zukunft: "Leider sehe ich die Entwicklung in Deutschland nicht besonders optimistisch." Für ihn sei das vergangene Jahr eine deutliche Erinnerung daran, dass Engagement gegen Intoleranz und Hass wichtiger denn je sei. "Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem man für solche Statements angegriffen wird", sagt er.