Heino: Tragischer Verlust! "Ohne meine Frau wäre ich daran zerbrochen!"

Wie lebt man sein Leben weiter, wenn das eigene Kind stirbt? Diese Frage musste sich 2003 auch Heino stellen. Ohne seine Frau wäre er daran zerbrochen...

Heino
Foto: IMAGO / Photopress Müller
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*Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um Depressionen und Suizid. Bei manchen Menschen kann dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist!

Er selbst sagt, dass er bisher nur zwei Mal in seinem Leben geweint hat. Das erste Mal, als er seiner Mutter für immer Lebewohl sagen musste. Und das zweite Mal, als sich seine Tochter Petra das Leben nahm. Der Tod seines Kindes war wohl das Schlimmste, das Schlagerstar Heino ertragen musste. "Das hat mich sehr traurig gemacht", sprach der 84-Jährige später über seinen Schmerz.

So offen wie heute ging Heino damals nicht mit seiner Trauer um. Den Kummer hat er in sich "reingefressen". Die Einzige, die ihm damals Trost spenden konnte, war Ehefrau Hannelore. "Ohne sie wäre ich daran zerbrochen."

Heino trauert heute noch um seine Tochter

Als Heino am 28. November 2003 mit seiner Hannelore an Bord der "Costa Victoria" ging, ahnte er bereits, dass etwas Schreckliches geschehen würde. Und so war es auch. Heino war für eine Kreuzfahrt-Konzertreise engagiert worden und befand sich mit Hannelore mitten auf dem Ozean vor Genua (Italien), als er den tragischen Anruf bekam.

Seine Tochter Petra wurde in ihrer Düsseldorfer Wohnung leblos aufgefunden, mit einer Plastiktüte über dem Kopf. Sie hatte Selbstmord begangen. Heino erinnert sich noch ganz genau an diesen Moment: "Es war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich habe Rotz und Wasser geheult."

Seine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Zu diesem Zeitpunkt litt seine Tochter schon eine Weile unter psychischen Problemen. Sie soll schizophren gewesen sein. Weil es ihr so schlecht ging, wollte der Schlagerstar Petra gerne mit auf die Kreuzfahrtreise nehmen. Ihr eine Möglichkeit bieten, dem Alltag zu entfliehen. Doch ihre behandelnden Ärzte rieten davon ab. Die Reise wollte er nachholen. Umso trauriger, dass Heino nie mehr die Möglichkeit hatte, einen gemeinsamen Urlaub mit Petra zu machen. "Sie war in ihrer eigenen Welt gefangen und konnte nicht mehr am normalen Leben teilhaben", sagte Heino später über die Krankheit seiner Tochter.

Besonders tragisch: Schon Petras Mutter, Heinos Jugendliebe Karin, hatte sich das Leben genommen – auf dieselbe Weise. 1988 erstickte sie sich selbst mit einer Plastiktüte. Der Auslöser sollen Depressionen gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt war Petra gerade einmal 20 Jahre alt. Offenbar hatte sie den Verlust ihrer Mutter nie so richtig verkraftet.

Wenige Wochen nach Petras Tod wurde ihre Urne am Friedhof in Bad Münstereifel beigesetzt. Während der Trauerfeier sah man Heino an, wie sehr er litt. Seine Miene war völlig versteinert. Warum war ihm nicht mehr Zeit mit seiner Tochter vergönnt gewesen? "Ich konnte das gar nicht verstehen, wenn ein Kind weggeht." So viel hätte er gerne noch mit ihr erlebt. Vor allem, weil der Sänger Petra erst kennenlernte, als sie schon sieben Jahre alt war. Ihre Mutter hatte die Schwangerschaft verheimlicht.

Nach der Beerdigung lag Heino oft nachts im Bett und weinte bittere Tränen. So traurig kannte er sich selbst nicht, doch dieser Schicksalsschlag ging ihm sehr "an die Nieren". "Es war eine harte Zeit für mich", sagt er rückblickend. Trost spendete ihm vor allem seine Frau: "Ich glaube, ohne Hannelore wäre ich vielleicht ein gebrochener Mensch geworden." Aber auch die Musik half ihm, mit seiner Trauer umzugehen, erklärt er. Wichtig waren und sind für ihn auch noch immer die Besuche am Grab seiner Tochter.

Auch wenn der Sänger mittlerweile einen Weg gefunden hat, mit dem Verlust weiterzuleben, sagt er ganz klar: "Ich trauere immer noch um Petra, auch wenn ich das nach außen selten zeige." So geht es wohl jedem Elternteil, das ein Kind verliert. Aber Heinos Geschichte zeigt, wie gut es ist, wenn man mit seinem Schmerz nicht allein ist.

Suizid-Gedanken? Kreisen deine Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprich mit anderen Menschen darüber. Hier findet ihr Hilfe: Unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 findet ihr kostenfrei Hilfsangebote in vermeintlich ausweglosen Lebenslagen.

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Quelle: Das neue Blatt