Jorge González: Alles für die Familie – lange versteckte er sich!

Sobald er die Bühne betritt, versprüht er Lebensfreude! Die Energie von Jorge González (56) reißt alle mit. Dass sie ihm nie ausgegangen ist, grenzt an ein Wunder. Denn jahrelang führte der Entertainer ein verheimlichtes Doppelleben – weil er seine Familie beschützen musste!

Schon im zarten Alter von vier Jahren spürte der kleine Jorge, dass er anders war als die "normalen" Jungs. "Ich wollte mit Barbies spielen", erinnert er sich in einer Talkshow. Am liebsten wäre er zum Ballett gegangen. Aber ein Junge, der auf Zehenspitzen tanzt? Geht gar nicht! Der "Let's Dance"-Star lernte früh, sich anzupassen. Er zwingt sich zum Boxen, zum Laufen, zum Hochsprung. Jorge tut alles, damit seine Familie nicht auffällt.

In Kuba war es bis 1987 verboten, seine Homosexualität öffentlich zu zeigen. "Ich musste meine Familie beschützen. Mein Problem war nicht, meiner Familie zu sagen, dass ich homosexuell bin, denn sie würden mich sowieso lieben. Das wirkliche Problem war die kubanische Gesellschaft." Familien mit schwulen oder lesbischen Kindern mussten viel Spott ertragen. Im schlimmsten Fall sogar Gewalt!

Mit hervorragenden Schul- und Sportnoten wahrte Jorge den Anschein eines "normalen" Jungen: "Ich war ein ganz normaler Junge. Sehr aktiv. Immer der Beste in der Schule, immer der Beste im Sport." Der Laufstegtrainer hatte sich über die Jahre ein zweites Ich aufgebaut. Dass er eigentlich Männer liebt, durfte er im sozialistischen Kuba nie ausleben. Außerdem hätte er als Homosexueller nie einen Job bekommen.

Um seinen Kummer nicht im Rum zu ertränken, musste der Jugendliche seine geliebte Heimat verlassen. Mit 17 ging er zum Studium in die Tschechoslowakei, wo man mit dem Thema Schwulsein wesentlich lockerer umging. Endlich konnte Jorge so leben, wie er wollte.

Im Video: Die auffälligsten "Let's Dance"-Looks von Jorge González!