Natascha Kampusch: Bittere Beichte über einen festen Freund

Als Zehnjährige wurde Natascha Kampusch entführt, acht Jahre gefangen gehalten – ein Schicksal, das bewegt. Trotzdem wird sie heute im Internet böse gemobbt! Doch sie wehrt sich: In ihrem neusten Buch „Cyberneider“ schreibt sie über die Diskriminierung im Netz. Außerdem spricht sie offen über ihr Liebesleben...

Natascha Kampusch
Nach zehn Jahren hat Natascha Kampusch wieder ihren Platz im Leben gefunden und spricht sogar über ihr Liebesleben. Foto: Imago
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"Geh wieder zurück in den Keller!“ Solch gehässige Beschimpfungen muss Natascha Kampusch seid ihrer Flucht im Jahr 2008 ertragen. Gegenüber "Das Neue Blatt" erklärte das Entführungsopfer: "Es passiert mir fast täglich, dass Leute mich beleidigen, gerne über Instagram oder Twitter, und mir sogar den Tod wünschen." Ihre Gedanken und Gefühle zum Mobbing hat Natascha Kampusch 2019 in einem eigenem Buch verarbeitet.

Natascha Kampusch erhält Unterstützung durch ihre Mutter

In ihrem Buch "Cyberneider" packt Natascha Kampusch 2019 über die bitteren Folgen der Entführung aus. Das Mobbing begann schon kurz nach ihrer Befreiung. "Es gab früh Gruppen die gefordert haben: 'Natascha Kampusch, geh wieder zurück in den Keller.' Und es passiert mir auch immer wieder, dass ich einkaufen gehe und die Kassiererin mir vorwirft, ich wolle mit meiner Geschichte nur Geld machen", sagt sie. Obwohl sie diese Kommentare nach wie vor ärgern, habe sie gelernt, damit zu leben. Von ihrer Mutter bekommt sie dabei jedoch nicht sehr viel Unterstützung. "Wir sehen uns nur ab und zu. Aber wir haben keinen sehr innigen Kontakt. Meine Mutter ist gerne unabhängig…", gesteht Natascha Kampusch.

Das Haus ihres Entführers gehört ihr nach wie vor, wie sie verriet. "Manchmal fahre ich dorthin, um die Blumen zu schneiden. Die Höhe der Pflanzen ist dort Vorschrift." Und weiter: "Es kostet mich schon Überwindung, dort hineinzugehen. Es ist mir unangenehm, so als würde man in einer schäbigen Tiefgarage auf jemanden warten. Ich versuche immer so schnell wie möglich wieder raus zu kommen." Warum sie es dennoch nicht verkauft, hat einen Grund: "Für mich wäre noch schlimmer, wenn ich die Kontrolle darüber verliere und gar nicht mehr dorthin dürfte. Es ist ein bisschen wie mit der Berliner Mauer, wo heute noch die Leute hingehen und ihren Kindern ihre Geschichte erzählen."

Hat Natascha Kampusch einen Freund?

Bei ihrem Liebesleben oder einem festen Freund gibt sich die Wienerin kryptisch: "Sagen wir mal, es ist jetzt nicht so, dass ich in einer unglaublich glücklichen Beziehung bin und 5 Kinder habe." Trotzdem ist sie davon überzeugt, trotz ihrer Erlebnisse eine Beziehung führen zu können. "Für mich ist es eher belastend, dass viele Menschen ihre spezielle Meinung zu mir haben. Einige sagen: 'Gib es doch zu, wenn du eine Frau liebst, du bist trotzdem ein wundervoller Mensch.' Natürlich könnte es so sein, aber so ist es nicht." Über ihren Traummann hat Natascha Kampusch konkrete Vorstellungen: "Die Haarfarbe ist mir egal, blaue Augen finde ich toll. Und gerne so Mitte 20. Ich möchte keinen älteren Mann."

Auch wenn Natascha Kampusch mittlerweile wieder voll im Leben steht, belasten sie die gesundheitliche Folgen ihrer Gefangenschaft bis heute: "Ich bekomme Migräne, wenn ich zu lange in der Sonne bin. Zudem habe ich immer noch Schlafstörungen. Ich schrecke abends kurz nach dem Einschlafen auf und weiß nicht, ob ich wieder in Gefangenschaft bin."

Mit welchem traurigen Geständnis Natascha Kampusch kürzlich überraschte, seht ihr im Video:

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