Prinz Harry: Drohbriefe an die New Yorker Polizei

Für Prinz Harry war es ein dramatisches Erlebnis: In New York wurden er und seine Frau von Paparazzi verfolgt. Jetzt kommt raus: Danach drängte er auf Festnahmen. Und wirft der Polizei Vertuschung vor…

Prinz Harry droht New Yorker Polizei
Foto: IMAGO / ZUMA Press
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Mit Fotografen steht er schon seit Jahren auf Kriegsfuß. Kein Wunder: Schließlich starb seine geliebte Mutter Diana 1997 auf der Flucht vor Paparazzi. Für den damals 12-jährigen Prinz Harry ein Trauma. In seiner Biografie „Spare“ gibt er zu, dass er die folgenden Jahrzehnte damit verbrachte, herauszufinden, was in jener schicksalhaften Nacht wirklich geschehen war.

Das ganze Drama kochte im Mai 2023 wieder in ihm hoch. Damals war er mit seiner Freu Meghan (43) und seiner Schwiegermutter Doria Ragland (68) in New York – und Fotografen folgten ihnen auf Schritt und Tritt. Dabei kam es zu einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi, die „beinahe katastrophal“ geendet sei – so eine Sprecherin des Prinzen. Die Paparazzi waren „hochgradig aggressiv“.

„Verdacht einer Vertuschung“

Jetzt kommt raus: Nach der Verfolgungsjagd übte der 40-Jährige Druck auf die New Yorker Polizei aus:  Sie sollten ihre Ermittlungen beschleunigen. Später wütete er gegen die Ermittler. „Der Herzog fühlt sich absichtlich in die Irre geführt und hat den Verdacht einer Vertuschung", hieß es in einem Schreiben seiner Sicherheitsfirma an die New Yorker Polizei.

Der Grund: Zwei Schreiben von John Hart, oberster Geheimdienstoffizier des NYPD, an die Polizei in London. Im ersten Brief schrieb Hart, dass eine gründliche Überprüfung des Vorfalls stattgefunden habe. Und: Die Polizei sei zu dem Schluss gekommen, „dass das fragliche Verhalten rücksichtslos war“. Aber für eine Verhaftung gibt es nicht genügend Beweise.

Prinz Harry schaltete den Gouverneur ein

Drei Monate später folgte ein zweiter Brief. Diesmal schrieb Hart, dass es nun „genügend Beweise, um zwei Personen wegen fahrlässiger Gefährdung zu verhaften“ gibt. Doch: Festnahmen gab es nicht…

Und das machte Prinz Harry offenbar sehr wütend. Er bat sogar den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom um einen Kontakt zu den Staatsanwälten in New York – und wollte die Angelegenheit, wenn „nötig“, noch höher bringen. Und Prinz Harry ließ seine Sicherheitsfirma einen explosiven Brief an die Polizei schreiben: „Chief Hart, ich schreibe im Namen des Herzogs von Sussex, da er darum gebeten hat, dass bestimmte Dinge bis zu diesem Freitag erledigt werden, die sich auf den Vorfall im vergangenen Mai in New York beziehen, bevor er mit einer offiziellen Beschwerde an das Büro des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan weitermacht.“

Jetzt klären Anwälte die Angelegenheit

Dann wurde er noch deutlicher: Prinz Harry „möchte, dass die Paparazzi verhaftet werden oder dass er einen offiziellen Brief hat, in dem steht, warum sie nicht verhaftet wurden, oder einen Brief vom Büro der Staatsanwaltschaft, warum sie die Anklage nicht akzeptiert haben.“ Und drohte der Polizei: „Er beabsichtigt, eine formelle Beschwerde über den Umgang mit der Situation seit Mai einzureichen und eine Beschwerde gegen Sie einzureichen, weil das Büro der Staatsanwaltschaft überhaupt die Beweise für die Paparazzi hatte, um Anklage zu erheben.“

Erreicht hat Prinz Harry damit – nichts. Am Ende entschied die New Yorker Polizei, dass es die Angelegenheit nur über Anwälte klären wollte.