Talkshows der 90er: Was machen die Moderatoren heute?

Lange vor „Bauer sucht Frau“ oder „Die Wollnys“ waren deutsche Talkshows das beliebteste Trash-TV-Format der 90er Jahre. Ob Seitensprünge, Vaterschaftstests oder Schönheitsoperationen, kein Gesellschafts-Thema war zu heiß für die geübten Moderatoren. Doch was wurde aus den Talk-Mastern Bärbel, Vera und Co nach dem Ende ihrer Talkshow-Karriere?

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Die Talkshows der 90er
Die Talkshows der 90er Foto: Imago

Ob ein stressiger Arbeitstag oder ein regenreicher Vormittag, die Talkshows der 90er Jahre boten uns schon am frühen Nachmittag leichte Unterhaltung für jede Stimmung. Tabus? Die gab es nicht! Während vor den TV-Bildschirmen fremdschämen angesagt war, hangelten sich Britt, Oliver Geissen oder Sonja Zietlow geübt durch jede noch so peinliche Situation. Doch nach der Jahrtausendwende wurden Talkshows durch Doku-Formate ersetzt und die Moderatoren verschwanden wortwörtlich von heute auf morgen von der Bildfläche. Mit „Britt – Der Talk um eins“ wurde 2013 final die letzte überlebende Talkshow eingestellt. Doch was machen eigentlich unsere trashigen Talk-Ikonen der 90er Jahre heute?

Die Viva Moderatoren machten Sonja, Oliver und Co ordentlich Konkurrenz in den 90ern. Werft im Video einen Blick auf euren Lieblings-VJ:

Hans Meiser
"Hans Meiser" Foto: Getty Images

Hans Meiser

Bis heute gilt Hans Meiser als der Pionier unter den Talkshow-Mastern. Zum Sendeauftakt 1992 war seine gleichnamige RTL-Talkshow die erste ihrer Art. Die Quoten schossen mit einem Marktanteil von 40 Prozent durch die Decke und es hagelte Preise. Nach seinem Abschied von der Nachmittagstalk-Ära stand Hans Meiser weiterhin für das RTL-Format „Notruf“ vor der Kamera, spielte den Quizmaster bei „Einundzwanzig“ und moderierte die TV-Pannenshow „Life! Dumm gelaufen!“. Trotz seines gewaltigen Erfolges beendete der Sender 2010 final das Engagement mit der Talkshow-Legende.

Heute muss sich Hans Meiser herber Kritik aussetzen, denn der Mittsiebziger verbreitete über ein Online-Portal rechtspopulistische Verschwörungstheorien.

Arabella
"Arabella" Foto: Getty Images

Arabella Kiesbauer

Mit der ProSieben-Talkshow “Arabella” machte sich die damals 25-jährige Österreicherin 1994 einen Namen in der deutschen Fernsehlandschaft. Nach zehn erfolgreichen Jahren war auch für Arabella Kiesbauer Schluss, doch bis heute steht die Moderatorin vor der Kamera. Ob der Eurovision Song Contest, die Castingshow „Kiddy Contest“ oder auch die Österreich-Version von „Bauer sucht Frau“, die Talkmasterin feiert bis heute Erfolge im Bühnen-Geschäft. Während Arabella den einsamen Landbauern noch auf der Suche nach der Frau fürs Leben hilft, hat die Wienerin ihren Traummann Florens Eblinger längst geheiratet.

Bärbel Schäfer
"Bärbel Schäfer" Foto: Getty Images

Bärbel Schäfer

Zehn Jahre stand Bärbel Schäfer zwischen 1995 bis 2005 erfolgreich für ihre gleichnamige Talkshow vor der Kamera, doch mit dem Ende der Talkshow-Ära musste sich auch die erfolgreiche Moderatorin neue Aufgaben suchen. Mutig wie eh und je, stellte sich Bärbel Schäfer der Herausforderung Literatur und veröffentlichte als Autorin mehrere Romane, zu denen unter anderem „Wer, wenn nicht er?“ (2005) und „Schaumküsse“ (2007) zählen.

Den Füllfederhalter hat die Bremerin heute wieder gegen ihr geliebtes Mikrofon eingetauscht. Als Moderatorin beim Hessischen Rundfunk wurde Bärbel Schäfer 2018 bereits für den Deutschen Radiopreis nominiert. Abseits aller beruflichen Erfolge liegt hinter der berühmten Fernsehmoderatorin eine kräftezerrende Vergangenheit. Mit ihrem Lebensgefährten Kay-Uwe Degenhardt 1998 und ihrem Bruder Martin 2013 verunglückten bereits zwei wichtige Männer im Leben der Blondine. Heute hat sich Bärbel Schäfer erfreulicherweise wieder verliebt. Für ihren Ehemann Michel Friedman ist die Zweifach-Mama sogar zum Judentum konvertiert.

Ricky
"Ricky" Foto: Getty Images

Ricky Harris

Sein Durchbruch in der deutschen Fernsehlandschaft gelang Ricky Harris 1999 direkt mit seiner ersten eigenen Talkshow „Ricky“. Dank seinem charmanten Akzent und der Markenzeichen-Zahnlücke avancierte der US-Amerikaner schnell zu einer festen Institution auf Sat. 1. Bereits nach zwei Jahren war Schluss und Ricky verschwand auf Grund der autoimmunbedingten Nierenerkrankung FSGS einige Jahre in der Versenkung. Doch spätestens seit Ricky Harris 2016 sein Glück als C-Promi im Dschungelcamp von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wagte, ist der Moderator wieder im Gespräch. Seit 2014 moderiert der Amerikaner beim Teleshopping-Sender 1-2-3.tv und arbeitet nebenbei ganz bodenständig als Rettungsschwimmer in einer Therme im bayerischen Bad Wörishofen.