Tarantino-Star Michael Madsen ist tot: Das ist zur Todesursache bekannt
Der plötzliche Tod von Michael Madsen legt sich wie ein dunkler Schleier über die Filmwelt.

Michael Madsen bleibt unter Filmfans unvergessen.
Hollywood trauert um Michael Madsen. Der US-Schauspieler, bekannt aus zahlreichen Filmen von Quentin Tarantino, ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Laut Angaben der Behörden wurde Madsen am Donnerstagmorgen leblos in seinem Haus in Malibu aufgefunden und um 8:25 Uhr Ortszeit für tot erklärt.
Erstes Statement zur Todesursache
Wie seine Sprecherin Liz Rodriguez bestätigte, soll ein Herzstillstand die Todesursache gewesen sein. Eine offizielle medizinische Bestätigung steht allerdings noch aus.
Madsens langjähriger Anwalt Perry Wander sprach offen über die schwierige letzte Lebensphase des Schauspielers. "Ich habe vor zwei Tagen noch mit Michael gesprochen", so Wander. "Ich wusste, dass es ihm nicht gut ging."
Nach Angaben des Juristen litt Michael Madsen an den Folgen seiner Alkoholsucht. Er habe mehrfach versucht, in Entzugskliniken Hilfe zu finden, sei jedoch immer wieder rückfällig geworden. "Er hatte Schwierigkeiten, seine Abstinenz aufrechtzuerhalten. Er war mit seinem Leben nicht glücklich", so Wander weiter.
Zudem befand sich Madsen in einem belastenden Rechtsstreit mit seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau. Dabei ging es unter anderem um Unterhaltszahlungen und finanzielle Auseinandersetzungen. Laut Wander habe diese juristische Auseinandersetzung den Schauspieler stark belastet. Sein Anwalt wirft der Gegenseite vor, Madsens Reisepass "mutwillig entziehen" lassen zu haben. Ein Schritt, der seine Möglichkeiten zur Arbeit im Ausland erheblich eingeschränkt habe.
"Michael hat viele Dinge bereut – vor allem seine beiden Ehen", sagte Wander abschließend.
Ruhm mit Ecken und Kanten
Madsen wurde besonders durch seine Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino (62) bekannt. In "Reservoir Dogs" spielte er den brutalen Mr. Blonde, in "Kill Bill" war er als Auftragskiller Budd zu sehen, in "The Hateful Eight" übernahm er die Rolle von Joe Gage und in "Once Upon a Time in Hollywood" spielte er Sheriff Hackett in der fiktiven Western-Serie "Bounty Law".
Seine Filmografie umfasst mehr als 300 Rollen, darunter Klassiker wie "Thelma & Louise", "Donnie Brasco", "Species", "Sin City", "Free Willy" und der Bond-Film "Stirb an einem anderen Tag".
Ein harter Typ mit weichem Kern
Privat gab sich der Schauspieler überraschend bodenständig. "Ich bin kein harter Typ. Ich bin Vater, ich habe sieben Kinder, ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Wenn ich nicht drehe, sitze ich im Pyjama auf dem Sofa, schaue 'Westlich von Santa Fé' und hoffe, dass mein Sohn mir einen Cheeseburger macht", sagte er 2018 in einem Interview.
Michael Madsen war nicht nur Schauspieler, sondern auch Dichter. Seine Texte wurden mehrfach veröffentlicht, ein weiterer Band mit dem Titel "Tears For My Father: Outlaw Thoughts and Poems" soll 2025 erscheinen. Quentin Tarantino schrieb das Vorwort und lobte Madsens Schreibstil als eine Suche nach Männlichkeit in einer Welt, in der klassische Rollenvorstellungen verschwinden.
Familie, Trauer und Erinnerung
Madsen hinterlässt seine Ehefrau DeAnna, seine Kinder Christian, Max, Kal und Luke sowie seine Mutter Elaine und die Schwestern Virginia und Cheryl. Sein Sohn Hudson nahm sich 2022 im Alter von 26 Jahren das Leben.
Virginia Madsen (63) schrieb nach dem Tod ihres Bruders auf Facebook: "Wir trauern nicht um eine öffentliche Figur. Wir trauern nicht um einen Mythos – sondern um Fleisch und Blut und ein wildes Herz. Er hat das Leben laut, brillant und halb in Flammen durchschritten. Er hinterlässt uns Echos – rau, brillant, nicht wiederholbar – halb Legende, halb Wiegenlied."
Abschied von einem Original
Für viele war Michael Madsen mehr als ein Nebendarsteller in Tarantinos Filmen. "Michael war einer der größten amerikanischen Schauspieler", sagte sein Anwalt Perry Wander. "Er war mein bester Freund und wird mir sehr fehlen."
Auch wenn viele seiner späten Filme weniger Beachtung fanden, hinterließ Madsen doch bleibenden Eindruck und fehlt deshalb nun umso mehr.