Tim Mälzer: Schlimme Gewaltvorwürfe! - "Ich war ein Mittäter"

An seine Anfänge in der Küche erinnert Tim Mälzer sich nicht gerne zurück. Damals hat er schlimme Dinge erlebt, die ihn auch heute noch belasten ...

Tim Mälzer
Tim Mälzer hat viele schlimme Dinge sehen müssen. Heute weiß er: Er hätte eingreifen müssen! Foto: IMAGO / Horst Galuschka
Auf Pinterest merken

Diese Bilder bekommt er nie mehr aus dem Kopf. TV-Koch Tim Mälzer (53) ist dafür bekannt, nicht gerade zart besaitet zu sein. Er mag es deftig, nicht nur in der Küche. Doch die Gewalthölle, die er in einem Luxushotel erlebte, ist so unfassbar, dass er bis heute Schwierigkeiten hat, damit klarzukommen. Jetzt hat er erstmals in einem Podcast darüber gesprochen.

Es ist schon einige Zeit her, aber Tim Mälzer schaudert es noch heute, wenn er daran denkt. Es heißt ja "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", aber die Erfahrungen, die der TV-Koch in den 90ern in der Sterne-Küche vom "The Ritz" in London machen musste, gehen weit darüber hinaus. Gewalt, Rassismus und Sexismus bestimmten den Tag. Und das in einem Haus, in dem für die englische Königsfamilie gekocht wurde.

Erniedrigungen und schiere Gewalt

"Es war damals in der Küche ein Wettbewerb, wer die härteste Drecksau ist", erinnert sich Tim. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jemand neben mir verbrannt wurde mit einem heißen Messer, weil er die Stopfleber nicht schnell genug geschält hat." Er berichtet davon, wie ein Kollege von sechs Leuten zusammengetreten wurde, weil er angeblich nervte. Von Schwarz gegen Weiß-Kämpfen, von Erniedrigungen bis zum Einnässen erzählt Mälzer. Aber: er redet sich nicht raus. "Ich war relativ harmlos dabei, aber ich war dabei. Ich war ein Mittäter, weil ich manchmal auch einfach nur zugeguckt habe", gibt er zu. Irgendwann zog er die Konsequenzen. Die Zustände waren so schlimm, dass er nach einem Jahr kündigte.

Heute betreibt er unter anderem das Restaurant "Bullerei" in Hamburg, bezeichnet sich selbst als guten Chef. Und das ist seine Lehre aus der Zeit im "Ritz", denn: "So wie die wollte ich nicht werden."

Quellen

  • Das neue Blatt