Ehrliche Worte

Tine Wittler: TV-Comeback? Jetzt packt sie aus

Im Interview erzählt die ehemalige RTL-Moderatorin von ihrem Leben auf dem Land nach dem freiwilligen TV-Aus.

Tine Wittler trägt eine Jeansjacke und eine schwarze Brille. Sie lächelt sanft in die Kamera.  - Foto: IMAGO / HMB-Media

Genießt ihr Leben auf dem Land: Tine Wittler.

© IMAGO / HMB-Media

Uhr

Sie war die Deko-Queen im deutschen Fernsehen: Zehn Jahre lang verwandelte Tine Wittler in ihrer Sendung "Einsatz in vier Wänden" zusammen mit ihrem Handwerker-Trupp Bruchbuden in Paläste. 2013 machte sie Schluss, wollte sich auf andere Projekte konzentrieren. Heute führt die 52-Jährige ein beschauliches Leben auf dem Land. "Closer" traf sie auf dem Sommerfest der Produktionsallianz in Berlin.

Kehrt Tine ins Fernsehen zurück?

Closer: Ihre Auftritte in der Öffentlichkeit sind selten geworden. Haben Sie gar keine Lust mehr rauszugehen?

Tine Wittler: Ich lebe inzwischen ja eher zurückgezogen auf dem Land und genieße die Ruhe dort. Aber ab und zu stecke ich mein Köpfchen dann doch mal wieder in die Stadtluft. Ich glaube, ich war fünf oder sechs Jahre lang nicht mehr auf einem offiziellen Event mit rotem Teppich.

Der Trubel der Stadt fehlt Ihnen also überhaupt nicht?

Nein, gar nicht. Ich liebe mein Landleben und brauche immer eine sehr gute Entschuldigung, um in die Stadt zu fahren.

Sie waren in der Vergangenheit selbst Produzentin eines Dokumentarfilms – kommt daher der Kontakt zur Produktionsallianz?

Unter anderem, ja. Mein Dokumentarfilm "Wer schön sein will, muss reisen" liegt jetzt fast zehn Jahre zurück. Diese Arbeit war ein großes Abenteuer für mich – das Projekt meines Lebens! Es war extrem anstrengend und herausfordernd. Dieses Abenteuer muss ich nicht wiederholen. Seither weiß ich, was eine Produzentin alles leistet.

Planen Sie vielleicht ein Comeback im Fernsehen?

Nein. Im Rahmen dieser ganzen Retro-Welle im TV wurde natürlich auch ich gefragt, ob ich mir ein Comeback vorstellen könnte mit "Einsatz in vier Wänden". Ich habe alle Anfragen in diese Richtung abgelehnt. Ich sage mal so: Meine Zeit als Deko-Queen im Fernsehen ist vorbei. Wenn ich zurückkehren würde, dann mit einem anderen Format. Ich würde gern etwas machen, wo ich mit interessanten Persönlichkeiten spreche. Aber aktuell ist nichts in die Richtung geplant.

Wie kann man sich Ihr Leben aktuell vorstellen?

Mein Landleben ist wunderschön und ruhig. Ich habe die Entscheidung, Hamburg den Rücken zu kehren, niemals bereut. Wenn ich Heimweh nach der Stadt habe, kann ich jederzeit hinfahren. Ich bin ja nicht aus der Welt. Aber ganz ehrlich: Auf meinem Aufsitz-Mäher in meinem Garten bin ich glücklicher.

Sind Sie noch Katzen-Mami?

Ja, klar. Möhrchen ist weiterhin treu an meiner Seite. Sie hat mehrere Persönlichkeiten, aber das macht ja nichts. Und dann sind da noch ein Maulwurf, mehrere Elstern, ein Taubenpärchen, ein Hausrabe und ein verrückter Border Collie – es ist also immer etwas los!

Gab es nicht sogar einen Hausgeist, der bei Ihnen herumspukt?

Kalle? Der hat sich beim Einzug relativ schnell bemerkbar gemacht und lässt sich nicht einfach so vertreiben. Das Haus stammt schließlich aus dem Jahr 1831! Er lebt auf dem Dachboden und manchmal rumpelt es dort eben, und die Geräusche kommen von ihm.

Schreiben Sie noch Bücher?

Mein letztes Buch erschien vor zwei Jahren – "Das Wohnfühlprinzip". Seither habe ich nichts Neues mehr geschrieben. Im Augenblick spiele ich viel Theater und bin unterwegs mit dem "Jedermann". Im Herbst und Winter gehe ich erneut mit meinem Chanson-Programm auf Tournee, mit meinem Pianisten. Mein Kalender ist gut gefüllt – ich kann mich nicht beschweren.

Hat Tine Wittler mehr als ein Leben und erfindet sich immer wieder neu?

Ich glaube, ich habe sieben Leben – wie ein Kätzchen! Ich bin erst in der Mitte des Lebens angekommen. Ich denke, es wird noch eine Menge passieren. Ich habe immer Hummeln im Hintern und möchte niemals damit aufhören, immer wieder neue Dinge auszuprobieren.

Fühlen Sie sich erst seit Ihrem Umzug aufs Land angekommen im Leben?

Ich würde gar nicht sagen, dass ich an meinen bisherigen Wohnorten nicht auch "angekommen" war. Aber es hat eben alles seine Zeit. Veränderungen spielen bei mir schon immer eine große Rolle. Wie ich heute lebe, tut mir gut und fühlt sich im Augenblick genau richtig für mich an.