"An einem Abend 40.000 Euro": Verona Pooth packt über TV-Gagen aus
Verona Pooth spricht offen über Gagen, Verantwortung und die Illusion vom schnellen Reichtum im Showgeschäft.

Verona Pooth (links im Bild) musste hart arbeiten, um eine feste TV-Größe zu werden.
© IMAGO / Oliver Langel
Verona Pooth zählt seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Fernsehen – ob als Werbeikone, Moderatorin oder Unternehmerin. Aktuell steht sie mit der neuen Show "Villa der Versuchung" wieder vor der Kamera und spaltet mit ihrer ganz eigenen Art das Publikum. Doch im Gespräch mit YouTuber Tim Gabel zeigt sich: Der Weg zu gut bezahlten TV-Jobs ist härter, als viele glauben.
"Es ist natürlich so, dass jeder für seine Gage in dieser Branche selbst verantwortlich ist", sagt die 56-Jährige im Podcast. Anders als in klassischen Angestelltenverhältnissen gebe es keine Instanz, die automatisch für gerechte Bezahlung sorge. Stattdessen müsse jede:r selbst verhandeln – und dabei sämtliche Rollen übernehmen: "Du bist dein Manager, du bist dein Anwalt, du bist dein Steuerberater", zählt Pooth auf.
Sie selbst habe früh gelernt, die Kontrolle über ihre Finanzen zu behalten. Dass viele Kolleg:innen später behaupten, sie seien "schlecht beraten" worden oder hätten "den falschen Freunden vertraut", sieht sie kritisch. "Die Wahrheit ist, dass du für alles selbst verantwortlich bist."
Viel Geld – aber kein Selbstläufer
Im Gespräch betont Pooth auch, wie schwer es sei, überhaupt zu wissen, was "gut bezahlt" bedeutet. In der Branche werde selten offen über Geld gesprochen. Es gebe keine Tarifverträge oder vergleichbare Honorare: "Du hast aber keine Vergleiche zu anderen, weil keiner dir das erzählt, was die verdienen."
Für die Teilnehmer ihrer aktuellen Show "Villa der Versuchung" scheint das nicht zu gelten, denn in der kommenden vierten Folge enthüllt Gigi Birofio eiskalt die niedrige Gage seines Kollegen Steven Graf Bernadotte von Wisborg alias "Seven" >>>
Geheimniskrämerei hin oder her: Es kursieren immer wieder Zahlen, wenn es um Auftritte oder Moderationen von Stars geht. Pooth selbst nennt im Gespräch ein Beispiel – allerdings ohne konkreten Bezug zu ihrer eigenen Gage: "Einer, der an einem Abend Zwanzig-, Dreißig-, Vierzigtausend Euro gekriegt hat, der hat wahrscheinlich einige Jahre an diesem Pullover gestrickt, um diese Gage für den Abend zu bekommen."
Hinter scheinbar mühelosen TV-Jobs steckt oft ein jahrelanger Aufbauprozess, der durch Selbstvermarktung, Imagepflege und Risikobereitschaft geprägt ist.
Verona rät zu Realismus
Wichtig sei vor allem eines: realistische Erwartungen. Die Vorstellung, mit einem einzigen TV-Auftritt reich zu werden, hält Pooth für naiv. Stattdessen müsse man die eigene Karriere strategisch aufbauen, klug planen und auch mit Rückschlägen umgehen. Gerade das Fernsehen sei ein hart umkämpftes Pflaster: "Du wirst immer nur zur Rechenschaft gezogen", sagt sie.