Boris Becker: Emotionales Insolvenz-Geständnis

Im RTL-Jahresrückblick "Menschen, Bilder, Emotionen" präsentierte Günther Jauch (61) die Höhepunkte des Jahres. Auch, wenn 2017 für ihn wohl eher ein Tiefpunkt war, war auch Boris Becker (50) als Gast geladen.

Boris Becker spricht erstmals über sein Insolvenzverfahren
Boris Becker spricht erstmals über sein Insolvenzverfahren Foto: Getty Images
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Körperlich schien die Tennis-Legende nach seiner Fuß-OP wieder fit zu sein, sprang die Stufen zur Bühne des Studios in Köln herunter. "Über den Applaus freue ich mich sehr", so Becker.

Im Gespräch mit Günther Jauch nahm er dann zum ersten Mal Stellung zu seinem Insolvenzverfahren: "Das ist ein Verfahren, das ist in England nach einem Jahr abgeschlossen. Ich bemühe mich nach bestem Gewissen, dem Gläubiger, das ist die Bank, die Schulden zu zahlen. Aber wir streiten uns um die Zinsen. Sie wollen Zinsen im hohen zweistelligen Bereich, ich nicht, weil es anders ausgemacht war", so Becker.

Boris Becker: "Die Marke Boris Becker lebt. Die Privatperson hat ein Verfahren am Hals"

"Meiner Firma geht’s gut, ich bin sehr beschäftigt. Die Marke Boris Becker lebt. Die Privatperson hat ein Verfahren am Hals. Ich könnte mich vom Arzt krankschreiben lassen, aber ich will diese Rechnung bezahlen. Das ist mein Bestreben. Ich habe sechs Monate rum, die nächsten sechs Monate kriege ich auch noch vorbei. Ich bemühe mich, aber die andere Seite muss natürlich mitspielen, denn die Uhr läuft für mich."

Seine Familie unterstützt Boris Becker: "Ich habe ein offenes Verhältnis zu meinen Kindern. Meine Frau, meine Mutter und meine Schwester wollten natürlich alles wissen, denen habe ich die Fakten dargelegt. Sie sagen: Das ist ein Problem, aber wir unterstützen dich, du kommst da raus. Wenn ich die Familie im Rücken habe, kann mir eigentlich nichts passieren."

Während er über sein Leben spricht, wirkt Boris Becker sehr berührt. Einige Male fummelt er während des Gesprächs hektisch an seinem Ring herum. Das Gespräch: Sicherlich kein einfacher Moment für den ehemaligen Sport-Helden.

Boris Becker: "Es hat verdammt nochmal weh getan"

"Ich gehe ehrlich mit mir und anderen ehrlich um. Den einen oder anderen Doppelfehler habe ich gemacht, man konnte den auch nachlesen. Aber ich bin ein Mensch, der offensiv ins Leben geht, der offensiv ans Netz gesprungen ist, der den zweiten Aufschlag riskant an die Linie gespielt hat. Manchmal geht er eben ins Aus, aber grundsätzlich bin ich damit gut gefahren. Ich habe mehr Spiele gewonnen als verloren. Hier und da musste ich aber auch eine Niederlage einstecken, das ist klar."

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In Bezug auf seinen 50. Geburtstag gibt Becker zu: "Es hat verdammt nochmal weh getan. Der Abend am Geburtstag habe ich feuchte Augen bekommen, einfach was in meinem Leben schon passiert ist"

Das war natürlich nicht nur negatives. Boris Becker ist auch sichtlich stolz auf das, was er erreicht hat und gibt zu: "Hätte mir jemand gesagt, dass ich Wimbledon gewinnen würde, die Nummer eins der Welt werde, dem hätte ich gesagt, er würde spinnen."