Boris Becker: Nach Eskapaden! Er zeigt überhaupt keine Reue
Der Ex-Knacki hat ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben. Doch darin findet man statt weiser Läuterung eher unbelehrbare Selbstbeweihräucherung…

Boris Becker zeigt keine Reue.
Boris Becker (57) meldet sich zurück – mit einem Werk, das alles andere als Demut ausstrahlt. Der Titel: "Inside: Gewinnen – Verlieren – Neu beginnen". Das Cover? Sein halbes Gesicht, überlebensgroß. Bobbele schaut uns an, als wolle er sagen: "Ich schulde euch gar nichts." Ob das seinen Gläubigern gefällt? Wohl kaum…
Boris Becker bringt ein Buch raus
Am 10. September erscheint das Buch bei Ullstein – für 20 Euro gibt’s 231 Tage Knast, Selbstfindung de luxe und jede Menge Boris-Blabla. "Zum ersten Mal erzähle ich meine Wahrheit", kündigt er an. Aha. Die anderen Versionen der letzten Jahrzehnte waren dann wohl – sagen wir – kreativ interpretiert? Boris will über den britischen Knast-Alltag erzählen, über Resilienz, neue Freunde und harte Lektionen.
Aber wer glaubt, hier kommt das große "mea culpa", irrt gewaltig. Becker bleibt sich treu – laut, stolz, selbstgerecht. Bedauern? Fehlanzeige. Stattdessen liefert er eine Art Selbsttherapie zwischen Zellenblock und Selbstverklärung.
Das Cover schreit geradezu Symbolik: eine Hälfte im Schatten, die andere wachsam dem Leser zugewandt. Halb Opfer, halb Held. Ganz Boris. Die Botschaft: Ich bin gefallen, aber nicht gescheitert – ich war drin, aber nicht unten. Natürlich kann man’s ihm abkaufen. Oder man erkennt das clevere Comeback-Kalkül dahinter. Denn gerade in einer Welt, die für echte Reue Likes vergibt, macht Boris gezielt das Gegenteil: Er bleibt trotzig, unbequem – und damit wieder voll im Gespräch. Ob das reicht, um sein angeknackstes Image zu kitten? Abwarten. Aber eins muss man ihm lassen: Wenn einer weiß, wie man aus einem Absturz Kapital schlägt, dann Boris Becker. Und das ganz ohne Reue!