Daniel Küblböck: Was seine letzte Sprachnachricht jetzt verrät
Er wollte einfach nur runter von Bord: Eine neue ARD-Doku zeigt Daniel Küblböcks letzte Worte – und gibt erschütternde Einblicke in seine letzten Tage auf der AIDAluna.

Daniel Küblböck gilt seit Jahren als verschollen – jetzt sind seine letzten Worte aufgetaucht.
© BR/Gebrüder Beetz Filmproduktion/Armin Weigel
Er war schrill, verletzlich und wurde 2003 durch "Deutschland sucht den Superstar" zum Kult. Doch das tragische Schicksal von Daniel Küblböck, der sich später Lana Kaiser nannte, bewegt bis heute. Jetzt, pünktlich zu seinem 40. Geburtstag, sorgt eine neue ARD-Dokumentation für Gänsehaut: Darin ist eine bisher unveröffentlichte Sprachnachricht zu hören, die der DSDS-Star kurz vor seinem Verschwinden an seinen Ex-Freund schickte. Es sind die letzten Worte, die wir je von ihm hörten.
Lanas letzte Reise: Mit der AIDAluna Richtung New York
Am 29. August 2018 checkte Küblböck auf der AIDAluna ein – die Kreuzfahrt sollte nach New York führen. An Bord präsentierte sich Daniel selbstbewusst als Lana Kaiser, trug Frauenkleider und stellte sich zunehmend als Transperson dar. Doch laut Zeitzeugin Ulrike Genglawski, die ebenfalls auf der Reise war, schwankte seine Stimmung zwischen "partyfreudig" und "angespannt". In der ARD-Doku "Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser" erzählen auch Wegbegleiter wie Olivia Jones, Frauke Ludowig oder Thomas Stein von ihrer Sicht auf den einstigen DSDS-Finalisten. Ein zentrales Thema: Daniels innere Zerrissenheit. Laut Genglawski war Lana in einen Streit in der Schiffsdisko verwickelt. Danach habe sie sich sichtlich aufgebracht entfernt – nicht ohne zuvor von einem männlichen Gast mit einem homophoben Spruch konfrontiert worden zu sein. War dieser Moment der Auslöser für das, was folgte?
Die letzte Nachricht: "Ich möchte von diesem Schiff runter"
Nur wenige Tage später, am 9. September gegen 4 Uhr morgens, zeigt eine Überwachungskamera, wie Daniel alias Lana vermutlich über Bord sprang – vor der Küste von Neufundland. Zuvor hatte er seinem Ex-Freund Manuel Pilz eine verzweifelte Sprachnachricht geschickt: "Hallo Manni, ich bin’s der Daniel, äh, also die Lana eigentlich. Ich wollte dir nur sagen, dass ich gern von diesem Schiff hier runter möchte. Ich würde gern nach New York fliegen. Auf dem Schiff klappt irgendwie nichts, wie ich es mir... ruf mich doch bitte zurück. Alles klar, mach’s gut, ciao." Eine großangelegte Suchaktion blieb erfolglos. Daniels Leiche wurde nie gefunden, drei Jahre später wurde er offiziell für tot erklärt.
Die dreiteilige Doku der ARD beleuchtet nicht nur Daniels DSDS-Karriere und sein Coming-out als Transperson, sondern auch seine letzten Stunden. Es geht um psychische Gesundheit, Identitätssuche – und eine Reise, die tragisch endete. "Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser" ist ab 26. August in der ARD-Mediathek verfügbar. Sie zeigt, wie schmal der Grat zwischen Glanz und Abgrund sein kann – und erinnert an einen Menschen, der einfach nur er selbst sein wollte.
Wenn du selbst Hilfe benötigst, findest du hier eine Auswahl an Beratungsstellen:
Telefonseelsorge 0800 111 0 111 (kostenlos, rund um die Uhr) https://www.telefonseelsorge.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention http://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote
Deutsche Depressionshilfe 0800 33 44 533 https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start
Bundesverband Suchthilfe https://suchthilfe.de/