Nach Hasskommentaren: "Sesamstraße"-Gaststar Riccardo Simonetti äußert sich
Die "Sesamstraße" steht für Toleranz und Vielfalt. Das verstehen jedoch nicht alle, weshalb der NDR nun zahlreiche Hasskommentare gegen Riccardo Simonetti löschen musste.
Aktuell laufen die Dreharbeiten zur neuen Staffel der "Sesamstraße". Darin bekommen Samson und Co. wieder Besuch von diversen Stargästen, unter anderem von Autor und Moderator Riccardo Simonetti. Für diesen geht damit ein lebenslanger Traum in Erfüllung.
"Ich liebe es, dass es der ‚Sesamstraße‘ schon immer gelungen ist, ernste Themen kindgerecht zu verpacken. Kinder werden nicht angelogen und auch nicht für doof verkauft – ganz im Gegenteil, man nimmt sie an die Hand und führt sie altersgerecht an Themen heran. Mit Spaß und ganz viel Wärme. Dafür liebe ich die Sesamstraße", so Simonetti in einem Statement.
Der NDR erlaubt keine Hetze
Doch die Freude über Simonettis Auftritt teilt nicht jeder. Nachdem der NDR Simonettis kommenden "Sesamstraßen"-Auftritt angekündigt hat, hagelte es auf Facebook in den Kommentaren Kritik. Dabei handelte es sich vor allem um Kritik an Simonetti, seiner Sexualität und seinem Aussehen. Der "Sesamstraße" wurde zudem "Gehirnwäsche" vorgeworfen.
Der NDR machte mit diesen Kommentaren kurzen Prozess. "Wir freuen uns immer über anregende Diskussionen und einen Austausch mit euch. Meinungen dürfen hier frei geäußert werden. Jedoch haben wir diese Kommentarspalte geschlossen, da homophobe und beleidigende Äußerungen gegen Riccardo Simonetti zugenommen haben. Wir dulden solche Kommentare nicht und löschen diese", erklärte der NDR.
Riccardo Simonetti spricht in der "Sesamstraße" über ein ganz anderes Thema
Simonetti äußerte sich auf Instagram deutlich ausführlicher zu den Hasskommentaren. Nach den einleitenden Worten "Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Deutschland erstmal abwartet, bis die Folge erscheint, bevor sie einen Skandal draus machen" stellt Simonetti klar, dass er über die Anfeindungen nicht überrascht ist.
Allerdings steht für ihn fest, dass die Personen, von denen die fiesen Kommentare stammen, nicht das Wohl der Kinder im Sinn haben, auch wenn sie das behaupten.
Für Simonetti sind diese Beiträge nicht mehr als Hetze. In seiner Episode der "Sesamstraße" geht es zudem nicht um die Themen sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität, stattdessen singt Simonetti mit den Bewohnern der Sesamstraße ein Lied zum Thema "Self Empowerment".
Simonetti hofft auf mehr Offenheit
Gegen Ende seines längeren Beitrages zum Thema weist Simonetti noch einmal drauf hin, dass natürlich kein Kind dazu gezwungen wird, die "Sesamstraße" zu sehen und die Eltern es ihnen theoretisch verbieten könnten. Dennoch richtet sich Simonetti mit einem Appell an alle Kritiker und Zweifler: