Olivia Jones: "Die Geräte sollen abgeschaltet werden" - Sie spricht über den Tod
Olivia Jones denkt an den Tod. Jetzt spricht sie ganz offen darüber, warum sie sich schon so gut darauf vorbereitet hat ...

Olivia Jones denkt bereits an den Tod.
© IMAGO / BREUEL-BILD
Wenn es eine Sache gibt, die uns Menschen vereint, dann die, dass wir alle irgendwann einmal diese Welt wieder verlassen müssen. In der zweiten Staffel ihrer Doku-Serie „Sterben für Anfänger“ packt Olivia Jones (55) das Tabu-Thema Tod erneut auf ihre ganz besondere Art an …
Im "Closer"-Interview verrät Olivia, dass sie den Menschen nach ihrem Tod gerne in guter Erinnerung bleiben würde. "Durch „Sterben für Anfänger“ habe ich gelernt: Wenn man tot ist, ist man tot. Dann bleibt nur noch die Hülle." Zwar wünscht sie sich, dass nach dem Tod noch etwas kommt, doch so richtig glaubt sie nicht daran. "Ich würde es mir wünschen – manchmal rede ich mir das ein. Ich habe mit Menschen gesprochen, die Nahtoderfahrungen hatten. Alle sagten, das Sterben sei ein schöner Moment – ein richtiges Feuerwerk im Gehirn. Darauf freue ich mich fast. Es wäre schön, wenn es weitergehen würde. Aber bitte nicht als Igel wiedergeboren!"
Olivia denkt schon an ihren eigenen Tod
Mithilfe eines Mediums hat Olivia bereits versucht, Kontakt zu ihrem verstorbenen Vater aufzunehmen. Vergeblich. "Leider hat es nicht funktioniert mit dem Medium. Ich hätte meinen Vater gern gefragt, wie er sein Kind einfach so fallen lassen konnte. Mir wurde eingeredet, ich müsse mich für mein Anderssein schämen. Ein Junge, der gern Frauenkleider trägt – das galt als schlimm und falsch. Heute weiß ich: Anderssein kann auch etwas Positives sein. Aber damals war das anders."
Heute denkt Olivia auch schon an ihren eigenen Tod und ist gut darauf vorbereitet. Sie wünscht sich eine sogenannte Reerdigung. "Dabei wird der Körper innerhalb von 40 Tagen durch ein spezielles Verfahren in Erde verwandelt. Es bleibt nur etwas Knochenmaterial – der Rest wird zu einer Art Dünger. Ich finde das schön, weil es den Kreislauf des Lebens symbolisiert", erzählt die 55-Jährige. "Der Körper wird auf Mulch gebettet, mit Heu bedeckt und luftdicht in einer Kapsel verschlossen, die leicht beheizt wird. Nach ein paar Wochen ist alles Erde. Das geht schneller als eine normale Bestattung – und man bleibt von Maden verschont. Ich will nicht von Maden gefressen werden!"
Auch ein Testament und eine Patientenverfügung hat Olivia bereits. "Wenn keine Hoffnung mehr besteht, sollen die Geräte abgeschaltet werden. Ich möchte nicht künstlich beatmet oder ernährt werden, wenn ich hirntot bin", stellt sie klar.