Otto Waalkes: Jetzt redet er über seine größte Leidenschaft

Seit mehr als 50 Jahren begeistert der Komiker Alt und Jung. Immer an seiner Seite: der Ottifant, dem nun auch ein Buch gewidmet ist.

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Video: Xcel Production / House of Stars

Mit seinen Witzen bringt Otto Waalkes seit Jahrzehnten die Massen zum Lachen. Doch er kann noch viel mehr, unter anderem malt er für sein Leben gern – und richtig gut. Sein Lieblingsmotiv ist von jeher seine niedlichste Schöpfung, genannt Ottifant. Er erzählt gegenüber "Closer", wann und wie ihm sein tierischer Seelenverwandter zum ersten Mal begegnete.

Der Ottifant: Herkunft und Bedeutung

Otto, erinnern Sie sich noch an den Moment, in dem Sie Ihren allerersten Ottifanten gezeichnet haben?

Selbstporträt zeichnen im Profil. So richtig wollte es mir nicht gelingen, und ich fragte mich, was ich damit machen soll. Also habe ich rumprobiert, die Nase ein wenig verlängert, die Stummel-Ohren draufgesetzt, die Beine verdickt und ein Schwänzchen dran – plötzlich sah es aus, wie ein ostfriesischer Elefant, und der erste Ottifant war geboren. Der Ottifant tauchte schon in der Schülerzeitung auf. Er ist also schon sehr viel älter als 50 Jahre – schön, dass er sich seinen jugendlichen Charme bis heute bewahrt hat

In Ihrem neuen Buch erfahren wir, dass Ottifanten tatsächlich schon in der Steinzeit vorkamen …

Das ist richtig! Die Geschichte der Ottifanten in der Kunst erstreckt sich über viele Jahrtausende. Nur haben sie bislang in der Kunstkritik nie wirklich Beachtung gefunden. Überall tauchen sie auf – sogar in der chinesischen Ming-Dynastie.

In der chinesischen Kunst steht der Drache für Glück, Reichtum, Güte und Intelligenz. Wofür steht der Ottifant?

Der Ottifant steht für Heiterkeit, Optimismus und große Freude. Nicht zuletzt darum ist er über die Jahre zu meinem ständigen und treuesten Begleiter geworden.

Otto Waalkes: Zwischen Kunst und Comedy

Ist ein Otto-Bild eine ähnlich gute Geldanlage wie ein Van Gogh oder ein Picasso?

Das weiß ich nicht. Ich kann meine Bilder nicht bezahlen – aber ich muss sie ja auch nicht kaufen. Teure Bilder sind weder besser noch schlechter. Sie kosten einfach nur mehr Geld.

Können Sie eigentlich gut stillstehen und sich konzentrieren beim Malen, wo Sie sonst doch gerne über die Bühne toben?

Beim Malen ist mein Geist stark beansprucht, ohne dass ich dabei den Körper strapaziere. Das funktioniert sehr gut! Ich bin hellwach dabei und arbeite absolut präzise. Malen ist echter Leistungssport! Ich schwitze wie verrückt, bin völlig fertig und muss direkt unter die Dusche. Aber nach der Dusche kann es auch gleich wieder weitergehen. Malen ist also fast so anstrengend wie ein Konzert zu spielen? Ja. Weil aber der Körper nicht so intensiv beansprucht wird wie auf der Bühne, lässt es sich über einen längeren Zeitraum durchhalten.

Spüren Sie, dass Sie mit zunehmendem Alter ruhiger werden und weniger umtriebig sind als früher?

Ich hatte vor, mich in diesem Sommer langsam zur Ruhe zu setzen – doch die Betonung liegt auf "langsam". Zuvor musste ich schnell noch den "Friesenjung" auf Platz 1 der Charts pushen, das Kunstbuch auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste heben und eine Ausstellung meiner Kunst im Buchheim-Museum am Starnberger See eröffnen.

Sie hatten aufgrund von Corona viel Pech mit Ihrer Tour. Ist das Thema Tournee jetzt endgültig vom Tisch?

Endgültig ist bei mir selten etwas. Aber die Veranstalter erzählen mir, es sei nach Corona nicht einfacher geworden, auf Tour zu gehen. Alles Drum und Dran ist teurer geworden. Und ich schrecke vor hohen Eintrittspreisen ja selbst zurück.

Otto Waalkes
Foto: IMAGO / Metodi Popow

Liebesbeweise von Otto Waalkes

Sie sind offiziell seit elf Jahren Single. Gab es denn in jüngerer Zeit mal wieder irgendwelche amourösen Verstrickungen?

Fragen Sie aus einem bestimmten Grund? Ich sehe da so ein vielversprechendes Glitzern in Ihren Augen … Nein? Schade, dann gibt’s aktuell wohl keine amourösen Verwicklungen.

Glauben Sie noch an die Liebe?

Auf jeden Fall! Es wäre schlimm, wenn nicht. Auf Dauer ist das Alleinsein auch doof – aber es lässt sich schließlich nichts erzwingen.

Wie würden Sie sich im Profil einer Dating-App beschreiben?

Fliehendes Kinn, fliehende Stirn, und wenn man nicht aufpasst, haut der Rest auch noch ab.

Haben Sie einer Frau als Liebesbeweis schon mal ein Bild gemalt?

Viele! Schon eines meiner ersten Ölbilder, das ich während meiner Zeit an der Kunsthochschule gemalt habe, stellt eine Freundin im Profil dar. Sie trägt eine selbst gehäkelte Wollmütze – wahnsinnig aufwendig zu malen. Ich bin nie ganz fertig geworden.

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Quelle

  • Closer