"Simpsons"-Prophezeiung: Wurde Andy Byrons Coldplay-Skandal vorhergesagt? Was wirklich dahinter steckt

Astronomer-CEO Andy Byron wurde bei "Coldplay" in flagranti erwischt. Jetzt kursiert eine angebliche Szene aus "Die Simpsons". Die Serie soll den Kiss-Cam-Zwischenfall vorhergesehen haben. Doch stimmt das wirklich?

Andy Byrons Affäre mit seiner HR-Chefin flog durch die Coldplay-Kiss-Cam auf. Die Simpsons sollen es vorhergesagt haben.  - Foto: X

Andy Byrons Affäre mit seiner HR-Chefin flog durch die "Coldplay"-Kiss-Cam auf. Die Simpsons sollen es vorhergesagt haben.

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Online-Redakteurin und Senior Specialist Reach
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Es war ein Abend, der eigentlich ganz im Zeichen von Musik und guter Stimmung stehen sollte: Bei einem Coldplay-Konzert in Boston wurde die berühmte Kiss Cam eingesetzt, um für romantische Unterhaltung im Publikum zu sorgen. Doch was folgte, war ein handfester Eklat, der mittlerweile unter dem Schlagwort "ColdplayGate" durchs Netz geistert.

Wer sind Andy Byron und Kristin Cabot?

Im Mittelpunkt des Geschehens: Andy Byron (50), damals CEO des Softwareunternehmens Astronomer, und seine Kollegin Kristin Cabot (52), Chief People Officer. Als die Kamera auf sie schwenkte, wirkten die beiden geschockt – dann folgt der panische Versteck-Versuch, der Millionen Menschen im Netz aufhorchen ließ.

Was das Ganze brisant macht: Beide Führungskräfte sind in festen Ehen – allerdings nicht miteinander. Mittlerweile ist klar: Das Duo hatte das Konzert wirklich im Rahmen ihrer Affäre besucht, flog durch die Live-Übertragung zufällig auf. Die Reaktionen reichten von Empörung bis zu Spott. Mittlerweile hat auch Byrons Ehefrau reagiert.

Netz-Hype um "Simpsons"-Vergleich

Auf diversen Social-Media-Plattformen gibt es gefühlt kein anderes Thema mehr, als den Kiss-Cam-Zwischenfall. Und jetzt das: Ein Screenshot aus "The Simpsons" macht die Runde. Die gelben Turteltauben sehen Byron und Cabot zum Verwechseln ähnlich. Hat die Serie den Skandal etwa vorhergesagt?

Tatsächlich kursiert seit Jahren die Theorie, dass "The Simpsons" zahlreiche weltpolitische und popkulturelle Ereignisse vorausgesagt haben – darunter Donald Trumps Präsidentschaft oder die Erfindung von Smartwatches. Doch in diesem Fall entpuppt sich das Bild schnell als KI-generierte Fälschung. Es stammt nicht aus einer echten Episode der Serie.

Fake enttarnt – von Experten und Fans gleichermaßen

Mehrere Faktencheck-Seiten und auch engagierte Fans haben das Bild analysiert und belegt: Weder in Staffel 28 noch in einer anderen Folge der Zeichentrickserie gibt es eine Szene, die exakt der Coldplay-Situation entspricht. Stattdessen dürfte ein Tool verwendet worden sein, das reale Fotos in den Simpsons-Stil umwandelt.

Auch Serienmacher Al Jean soll sich geäußert haben, wird von diversen Seiten wie folgt zitiert: "We write satire, not prophecy. Any similarity is pure luck." (Übersetzt: "Wir schreiben Satire, keine Prophezeiungen. Jede Ähnlichkeit ist reiner Zufall.")

Karriere-Aus nach Kuss-Kamera: Konsequenzen für das Liebespaar

Während der "Simpsons"-Hype noch anhält, hat der eigentliche Skandal gravierende Folgen: Andy Byron ist mittlerweile als CEO zurückgetreten. Das bestätigte Astronomer in einem Statement auf LinkedIn.

Interessant: Auch Kristin Cabot ist nicht länger auf der Teamseite des Unternehmens gelistet. Offiziell bestätigt wurde ihr Abgang bisher nicht, doch viele vermuten, dass sie intern ebenfalls zum Rückzug gedrängt wurde.

Das bleibt vom Skandal: Ein KI-Bild, ein Rücktritt – und Memes ohne Ende

Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie schnell digitale Inhalte manipuliert und als echt ausgegeben werden – und wie bereitwillig die Netzgemeinde solche "Prophezeiungen" glaubt. Dabei geraten die eigentlich wichtigen Fragen schnell in den Hintergrund: Wie gehen Unternehmen mit Verstößen gegen ihre Firmenrichtlinien um? Und wie stark beeinflusst der öffentliche Druck interne Entscheidungen?

Fakt ist: "The Simpsons" haben diesen Skandal nicht vorhergesehen. Aber sie liefern – ob echt oder gefälscht – immer wieder Steilvorlagen für Diskussionen. Und das dürfte sich auch in Zukunft nicht ändern.