Manchmal kommen die schmerzlichsten Tiefschläge nicht vom Feind – sondern von jemandem, den man für einen Verbündeten hielt. So wie im Fall von Verena Kerth.

In der aufreibenden Gerichtsverhandlung gegen ihren Ex Marc Terenzi (46) gab es einen Moment, der alles veränderte: als Stefan Wagner – ihr einstiger Vertrauter und angeblich "bester Freund" – plötzlich im Zeugenstand auflief. Und knallhart gegen die 43-Jährige aussagte…

Sein Verhalten muss Verena tief getroffen haben. Denn dieser Mann war für sie nicht irgendwer. Er war jemand, der zu ihr hielt, als die Beziehung mit Marc längst zersplittert war. Jemand, der mit ihr urlaubte, auf roten Teppichen posierte, sie begleitete, als sie sich am verletzlichsten fühlte. Jemand, der sich monatelang auf Verenas Seite schlug – und der nun vor Gericht völlig überraschend die Fronten wechselte. Ein Freund, der zum Feind wurde.

In der Verhandlung vor dem Hamburger Amtsgericht, bei der auch wir anwesend waren, behauptete Stefan Wagner, dass Verena ihn damals zu falschen Aussagen gegenüber der Polizei gedrängt habe. Auf einmal war die Rede davon, dass sie Marc geschlagen haben soll. Eine komplette Kehrtwende, denn derselbe Stefan Wagner hatte monatelang ganz anders gesprochen, hatte öffentlich mit Marc abgerechnet und mit Verena gelitten. Und jetzt? Jetzt saß er im Gerichtssaal, Seite an Seite mit Marc, und ließ seine vorgebliche Freundin eiskalt fallen.

Ein Schauspiel, das selbst der Richterin auffiel. Mehrfach runzelte sie die Stirn, als der Zeuge sprach. Seine Aussagen wirkten konstruiert, widersprüchlich. Und doch: Sie hinterließen Eindruck – und tiefe Wunden in Verenas Seele. Denn sie hatte Stefan Wagner vertraut, ihm ihren Schmerz anvertraut. Ihn unverbrüchlich in ihrer Ecke gewähnt. Und nun klammerte er sich plötzlich an Marc – ausgerechnet an den Mann, vor dem er Verena einst warnte.

"Er hat Verena nur ausgenutzt, jetzt macht er dasselbe mit Marc", sagt eine Vertraute. Der Grund für den Frontenwechsel liegt wohl auf der Hand. Wagner ist DJ, versucht sich seit Langem an einer Musikkarriere. Und hofft offenbar auf Unterstützung vom Musiker Marc. Der Verdacht liegt nahe, dass es ihm vor Gericht vor allem um Aufmerksamkeit ging. Um drei Sekunden Ruhm. Eine Schlagzeile. Dafür opferte er eine Frau, die ihn wie einen Bruder behandelt hatte.

Verena selbst sagte nach dem Urteil: "Ich bin durch die Hölle gegangen." Man spürt: Dieser Prozess war schwer für sie. Demütigend. Und vor allem: enttäuschend. Denn eigentlich hatte sie auf eine Möglichkeit gehofft, ihre Wahrheit zu sagen. Stattdessen wurde sie von einem Mann verraten, dem sie tiefe Einblicke in ihre Seele gewährt hat. Man kann nur erahnen, wie weh das tut. Stefan Wagner hat mit seiner Aussage nicht nur eine gerichtliche Wendung ausgelöst – sondern auch zwischenmenschlich alles zerstört.

Zurück bleibt der traurige Eindruck, dass Verena in dieser Geschichte nicht nur gegen einen Ex kämpfte – sondern auch gegen einen "Freund", der plötzlich zum Gegner mutierte. Doch wer seine Freunde für ein paar Schlagzeilen opfert, beweist vor allem eins: dass man sich im Ernstfall nicht auf ihn verlassen kann, weil er in erster Linie eigenen Interessen folgt. Wer weiß, vielleicht wird Stefan Wagner ja seinen neuen Kumpel Marc eines Tages ebenfalls verraten – wenn dabei ein paar Sekunden Ruhm für ihn herausspringen…