Boris Becker: Kein einziger Knast-Besuch von Anna Ermakova – der wahre Grund
231 Tage saß Boris Becker in britischen Gefängnissen. Besuch von Tochter Anna Ermakova und Sohn Amadeus gab es nicht – aus gutem Grund.

Boris Becker packt aus!
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Wenn Boris Becker heute über seine Zeit im Gefängnis spricht, dann nicht nur über den harten Alltag hinter Gittern, sondern auch über die Rolle seiner Familie. In seinem neuen Buch "Inside" räumt der Ex-Tennisprofi mit vielen Spekulationen auf – besonders mit der Frage, warum zwei seiner Kinder ihn während der Haft nie besucht haben.
Anna Ermakova ließ sich nicht blicken
Seine Tochter Anna (25), die in London lebt und zuletzt als Tänzerin bei "Let's Dance" gefeiert wurde, hat Becker in den 231 Tagen Haft kein einziges Mal besucht. Doch das war keineswegs ein Zeichen von Distanz. "Die Vorstellung, dass meine Tochter ins Gefängnis zu gefährlichen Verbrechern kommen muss, um mich zu sehen, war ein Horror – für sie wie für mich", schreibt Becker. Stattdessen telefonierten Vater und Tochter regelmäßig, sogar häufiger als heute.
Amadeus – keine Gespräche erlaubt
Noch schwieriger gestaltete sich die Situation mit seinem jüngsten Sohn Amadeus (15), den Becker mit Ex-Frau Lilly (49) hat. Telefonate waren strikt untersagt, wie Becker berichtet. Ein juristisches Abkommen verbietet ihm zudem, öffentlich über das Leben seines Sohnes zu sprechen.
Unterstützung von Noah und Elias
Anders lief es mit seinen beiden erwachsenen Söhnen Noah (31) und Elias (26). Sie hielten auch in dieser schweren Zeit Kontakt zu ihrem Vater und werden in Beckers Buch erwähnt. Ihre Besuche und Gespräche gaben dem Ex-Sportler Halt und zeigten ihm, dass er trotz der Isolation nicht völlig allein war.
Lilian als "Lebenselixier"
Ein weiterer Anker: seine Partnerin Lilian. Zweimal im Monat durfte sie ihn für jeweils zwei Stunden im Gefängnis besuchen. Auch die Telefonate mit ihr beschreibt Becker als überlebenswichtig: "Mit meiner Frau zu telefonieren war mein Lebenselixier und die einzige Möglichkeit, ich selbst zu sein."
Einsamkeit als größter Feind
Neben der schmerzhaften Distanz zu Teilen seiner Familie war es vor allem die Zeit, die Becker zusetzte. 23 Stunden täglich in der Zelle, überwachte Gespräche, die nach 15 Minuten endeten – ein Alltag, den er nur schwer ertrug. "Dein schlimmster Feind im Gefängnis ist die Zeit, die einfach stehen bleibt", so Becker.