Carmen & Robert Geiss: Alles nur geklaut!
Wir sehen doppelt! Die Geissens haben sich bei ihren neuen Mode-Designs offenbar von großen Designern inspirieren lassen…

Die Geissens haben eine eigene Modemarke.
© IMAGO / Future Image
Luxus zum Lidl-Preis? Die neue Geissini-Kollektion sorgt für Zoff in der Modewelt. Denn wenn Robert Geiss (61) eins kann, dann ist es: dick auftragen. Doch jetzt kommt heraus: Der Mann hat einen Kleiderschrank voller fremder Ideen!
Sind die Ideen nur geklaut?
Denn wer sich mal ganz genau durch den Onlineshop von Carmen (60) und Robert klickt, reibt sich verwundert die Augen. Das geblümte Maxikleid? Ein Déjà-vu für alle, die Zimmermann lieben. Das australische Label steht für feminine Eleganz, fließende Stoffe und verspielte Blumen-Prints. Das Seiden-Set mit Majolika-Print? Kommt einem verdächtig bekannt vor – Dolce & Gabbana lässt grüßen. Die italienischen Designer feiern barocke Opulenz, sizilianische Lebensfreude und auffällige Muster – besonders beliebt: eben dieser Majolika-Print. Die Bauchtasche in Dreiecksform mit auffälligem Logo? Prada ruft an. Das Kult-Label aus Mailand vereint Minimalismus mit Intellekt – und setzt mit ikonischen Taschen immer wieder Trends. Und das Teddy-T-Shirt? Moschino winkt freundlich aus dem Archiv. Das italienische Label ist bekannt für seinen ironischen Luxus und verspielte Motive wie eben Teddybären.
Wahre Schnäppchen
Billiger Abklatsch oder clevere Mode-Demokratisierung? Fakt ist: Die Preise bei Geissini liegen deutlich unter denen der Luxus-Originale. Statt knapp 1300 Euro für ein Kleid von Zimmermann zahlen Fans hier um die 190 Euro – ein echtes Schnäppchen für den Jetset-Look. Und mal ehrlich: Wer will nicht aussehen wie eine Millionärsgattin, ohne gleich das Konto zu sprengen? Doch darf man das eigentlich – sich so dreist von Fremd-Kreationen inspirieren lassen? "Inspiration ja – exakte Kopie nein", erklärt Markenrechtsanwalt Dr. Felix König. "Solange die Schnitte, Farben und Muster verändert sind und keine eingetragenen Markenzeichen übernommen werden, ist das rechtlich gesehen keine Urheberrechtsverletzung. Mode genießt in Deutschland nur eingeschränkten Schutz. Problematisch wird es erst, wenn ein durchschnittlicher Betrachter denkt, er halte das Original in der Hand."
Sprich: Solange die "Dolce"-Hose nicht direkt "Dolce" draufdruckt – alles okay. Clever oder dreist? Egal, jedenfalls rühren die Geissens aktuell mächtig die Werbetrommel. Und das mit Erfolg, denn die Stücke sind in einigen Größen bereits ausverkauft. "Die Geissens bedienen eine Zielgruppe, die Luxus liebt, aber keine 4000 Euro für ein Sommeroutfit übrig hat", verrät CLOSER-Fashion-Expertin Uta Stolley. "Sie nutzen den Markenwunsch der Kundinnen – und stillen ihn mit Nachahmungen. Das ist nicht verboten." Vielleicht ist ja genau das das Erfolgsrezept der Kult-Millionäre: schamlos, laut, ein bisschen trashig – aber immer mit einem Hauch Glitzer. Wer braucht schon Originale, wenn’s auch eine geissige Kopie tut?