Nach Tod von Felix Baumgartner: Hitzige Diskussionen im Netz
Der tragische Tod des Extremsportlers Felix Baumgartner ruft in den sozialen Medien gemischte Reaktionen hervor. Viele erinnern an seine Skandale, wieder andere finden Kritik an Verstorbenen unangemessen.

Felix Baumgartner eckte zeit seines Lebens immer wieder an.
© IMAGO / Avalon.red
Felix Baumgartner ist tot. Der Extremsportler, der mit seinem spektakulären Stratosphärensprung weltberühmt wurde, kam bei einem Paragliding-Unfall im italienischen Küstenort Porto Sant’Elpidio ums Leben. Wie italienische Medien berichten, soll ein medizinischer Notfall während des Flugs zu dem Unglück geführt haben. Baumgartner stürzte in einen Swimmingpool, kollidierte mit einer Frau, die nur leicht verletzt wurde – er konnte jedoch nicht mehr gerettet werden.
Vom gefeierten Helden zur umstrittenen Figur
Nach seinem Welterfolg 2012 hatte sich Baumgartner zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und lebte mit seiner Freundin zuletzt in der Schweiz. Doch trotz – oder gerade wegen – seines Ruhms war der 56-Jährige eine polarisierende Figur. Neben seinen sportlichen Leistungen sorgte er immer wieder mit politischen Aussagen für heftige Diskussionen.
So erklärte er bereits kurz nach seinem Stratosphärensprung in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“: "Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen."
Mit solchen Aussagen eckte Baumgartner regelmäßig an. Besonders seine angebliche Nähe zur rechtspopulistischen FPÖ in Österreich und seine kritischen Kommentare zur Flüchtlingspolitik sorgten für Kritik. Ein Facebook-Post aus dem Jahr 2016 ging besonders weit: "Ein Land, in dem Angeln ohne Angelschein bestraft wird und Menschen ohne Pass die Grenze überqueren, können nur Idioten regieren."
Kritik an Frauenbild und Social-Media-Streit
Auch durch sexistische Aussagen geriet Baumgartner mehrfach in die Schlagzeilen. Zuletzt legte er sich mit Fußball-Nationalspielerin Alicia Lehmann an, nachdem diese sich im Zuge der EM 2025 für gleiche Bezahlung im Fußball starkgemacht hatte. Der Base-Jumper konterte mit einem bizarren Vergleich: "Wenn ich im Chor singe, mache ich auch nicht denselben Job wie Ed Sheeran und Co."
Für Empörung sorgte außerdem eine Bemerkung über Moderatorin Corinna Milborn, deren Figur er öffentlich abwertete. Dass diese Aussagen bei vielen Menschen im Gedächtnis geblieben sind, zeigen nun die Reaktionen auf seinen Tod.
Gespaltene Reaktionen im Netz
Während einige Prominente und Fans auf Social Media Abschied nehmen, nutzen andere die Gelegenheit, um auch Kritik an Baumgartner zu üben. Unter Posts auf Instagram und Facebook – etwa bei der „Tagesschau“ – entfachten hitzige Debatten.
Kommentare wie "Er war kein guter Mensch", "Werd nie seine rechten/frauenfeindlichen Äußerungen vergessen" und "Nicht nur extrem beim Sport, sondern auch extrem rechts" stehen Aussagen wie "Pietätlos", "Die Kommentare sind kaum zu ertragen" und "Man sollte den Tod eines Menschen nicht nutzen, um ihn zu diffamieren" gegenüber.
Was bleibt: Felix Baumgartners war eine Ausnahmeerscheinung – und eine der kontroversesten Persönlichkeiten der vergangenen Jahre.