Andrea Kiewel überrascht nach "Fernsehgarten"-Ausfall: "Hätte ich doch mal was gesagt"
„Was erwartet ihr? Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?“ – Andrea Kiewel spricht im "ZEITmagazin" offen wie nie über ihr Leben zwischen Tel Aviv und Deutschland und ihre politische Haltung.


Andrea Kiewel, eigentlich eine Frohnatur, wird beim Thema Isreal sehr emotional.
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Andrea Kiewel (60) ist nicht nur das Gesicht des "ZDF-Fernsehgartens", sondern auch eine Frau mit einer deutlichen Meinung – und einem Leben zwischen zwei Welten. In einem aufwühlenden Interview mit dem "ZEITmagazin" hat sie sehr persönliche Einblicke gegeben. Dabei geht es um Liebe, Krieg und ihre politische Meinung.
Ein Leben zwischen Fernsehgarten und Bombenalarm
Ich habe Minuten vor der Sendung noch meinen Partner in Tel Aviv per WhatsApp gefragt: 'Alarm?' Und er antwortete: 'Ja, dreimal waren wir im Bunker.'
Andrea Kiewel
Während in Mainz Schlagerstars auftreten und das Publikum feiert, lebt Kiewel privat in einem Ausnahmezustand. Ihr Partner ist Isreali – und muss regelmäßig den Schutzbunker aufsuchen. Trotz dieser Realität bringt sie Woche für Woche Unterhaltung in deutsche Wohnzimmer. "Die Menschen fangen mich auf, sie tragen mich. Es ist wie Therapie", erklärt sie nun, wie sie den Spagat zwischen ihren beiden Lebensrealitäten unter einen Hut bekommt.
Klare Worte zur Sicherheitslage in Israel
Kiewel nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um den Krieg zwischen Israel und der Hamas geht. "Ich verurteile jede Form von Terror – gegen jeden und jede", stellt sie unmissverständlich klar. Die Pro-Palästina-Bewegung beäugt sie offenbar kritisch: "Jetzt zu sehen, wie sich Linke auf Demonstrationen mit Israel-Hassern verbünden … [...] Ich weiß nicht, ob die blind sind oder taub."
Dankbar für Friedrich Merz
Überraschend äußert sie Dankbarkeit gegenüber dem CDU-Politiker: "Ich bin Friedrich Merz dankbar", sagt sie.
Auch den israelischen Angriff auf den Iran befürwortet sie – trotz großer Angst: "Wenn die jetzt auch noch atomare Sprengköpfe gehabt hätten – Gott bewahre –, wäre Israel ausradiert worden."
Mitgefühl für Zivilisten – auch in Gaza
Trotz ihrer klaren Haltung zur Verteidigung Israels betont Kiewel auch ihr Mitgefühl für die Zivilbevölkerung: "Das Israel keine Hilfslieferungen nach Gaza gelassen hat, war ein großer Fehler. [...] Ich weine, wenn ich Bilder von Menschen in Gaza sehe, die ihre Hände in den Himmel recken und um Hilfe flehen." Sie differenziert zwischen der Hamas und der leidenden Bevölkerung – und fordert menschliches Mitgefühl auf beiden Seiten.
Ein Moment im Interview, der im Gedächtnis bleiben dürfte, ist Kiewels Appell an die Zivilgesellschaft: "Wir alle kennen diese Momente, in denen wir denken: Hätte ich doch mal was gesagt."
Sie fordert mehr Mut, Haltung zu zeigen – gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus wieder sichtbar wird.
Verlobung live im ZDF und emotionale Momente auf der Bühne
Ihre Liebe zu Israel ist nicht nur politisch, sondern auch persönlich: Ihr Partner ist Israeli, sie pendelt regelmäßig zwischen Tel Aviv und Deutschland. Die Kosten dafür, beteuert sie, trägt sie selbst.
Und: Sie verkündete erst kürzlich live im Fernsehgarten ihre Verlobung. Sollte sie ihrem Liebsten das Ja-Wort geben, wäre es die vierte Ehe der Moderatorin.
Israel als Patient auf der Intensivstation
Kiewels Worte über die Lage in Israel wühlen sie auf: "Seit dem 7. Oktober ist Israel wie ein Patient auf der Intensivstation. [...] Das sind unsere Jungs. So alt wie mein jüngster Sohn."
Ihr Engagement und ihre Sorge gelten besonders den jungen Soldaten, die an der Front kämpfen – unter ihnen auch ihr Partner.