Ex-"GZSZ"-Star Sila Sahin: Schluss! Drama um die zweifache Mutter

Dass es jungen Müttern so schwer gemacht wird, ins Berufsleben zurückzufinden, ärgert Schauspielerin Sila Sahin maßlos.

Sila Sahin
Foto: Gerald Matzka/ Getty Images
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Sila Sahin liebt ihre Mutterrolle. Jetzt, wo ihre beiden Söhne (3 & 4) aus dem Gröbsten raus sind, würde sie aber auch gerne wieder ganz normal ihrem Beruf als Schauspielerin nachgehen – doch man lässt sie nicht! Im Interview mit "Closer" macht sie ihrem Frust Luft.

Sila Sahin rechnet ab

Sila, fällt Ihnen zu Hause manchmal die Decke auf den Kopf?

Nur Mutter und Hausfrau zu sein, erfüllt mich auf Dauer nicht. Ich nehme es vielen Frauen auch nicht ab, wenn sie behaupten, es gäbe nichts Schöneres als jeden Tag daheim mit den Kindern Zeit zu verbringen. Kinder sollten das Recht haben auf eine glückliche Mutter – ich bin zufriedener, wenn ich den Ausgleich durch meine Arbeit habe. Ich habe zu hart dafür geackert, als dass ich einfach aufgeben möchte, was ich im Job bislang erreicht habe. Ich empfinde es als großes Privileg, mit meinem türkischen Background in Deutschland überhaupt als Schauspielerin arbeiten zu dürfen.

Sie leben heute in einem kleinen Dorf in Österreich – nicht unbedingt ein Ort, an dem viel gedreht wird …

Es wäre unrealistisch zu denken, dass ich morgens das Haus verlasse und zum Abendbrot wieder daheim sein kann. Aber wo ein Wille, da ein Weg! Für mich stellt mein Wohnort kein Hindernis dar. Man muss nur alles etwas besser organisieren. Wenn ich wieder arbeite, bedeutet dies für meinen Mann nicht zwangsläufig, dass er dann zu Hause bleiben muss. Es gibt genug Möglichkeiten, sich Hilfe von außen zu holen. Sei es in Form einer Nanny, durch verlängerte Kindergartenzeiten oder mit der Unterstützung von anderen Familienmitgliedern.

Fühlen Sie sich als Mami diskriminiert im Job?

Manchmal ja! Auf der Berlinale fragte mich ein Produzent, ob ich denn überhaupt spielen wolle. Viele denken, nur weil ich zwei kleine Kinder habe, hätte ich plötzlich keine Lust mehr zu drehen. Auf Instagram gebe ich Einblicke in mein Familienleben. Ich jammere niemals rum, dass ich genug davon habe. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht auch mal raus möchte! Für „Nachtschwestern“ stand ich zweimal schwanger vor der Kamera – das ging auch. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass es zwei Produzentinnen waren, von denen eine selbst Kinder hatte. Dort wurde mir sehr viel Verständnis entgegengebracht für meine Situation.

Wo liegt Ihrer Meinung nach aktuell das größte Problem?

Wenn eine Mutter beruflich erfolgreich sein will, wird ihr Verhalten stets hinterfragt. Darf eine Mutter sich für die Arbeit von ihren Kindern trennen oder nicht? Frauen wird sofort ein schlechtes Gewissen eingeredet – den Männern nie! Unsere Gesellschaft ist noch immer geprägt von vielen Konventionen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Es ist höchste Zeit, diese aufzubrechen! Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass eine Frau nach der Geburt wieder ganz normal ihrem Beruf nachgehen darf, ohne von außen dafür verurteilt zu werden.

Bereuen Sie es, Ihre Baby-Pause nicht früher beendet zu haben?

Nein. Ich brauchte die Zeit, um zu heilen – von meinen vergangenen Liebesbeziehungen, den beiden Schwangerschaften und der großen Umstellung in meinem Leben. Ich habe mir bewusst diese Zeit für mich und die Familie genommen. Aber jetzt kann das Rennpferd auch wieder starten!

Was würden Sie gerne drehen?

Ich bin offen für vieles! Ein Kinofilm wäre toll! Mein großer Traum ist es, mit meinem Lieblingsregisseur Fatih Akin zu drehen.

Die Rollen in seinen Filmen sind oft aber auch hart …

Ach, das macht nichts! Ich möchte gerne mal andere Seiten von mir zeigen. Eine Mörderin würde ich nicht verkörpern wollen, aber ich würde gerne mal verrückt spielen – eine Frau, die einfach völlig neben der Spur ist (lacht).

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Quelle

  • Closer