Paula Lambert: Knallharte Abrechnung mit ihrer Mutter!

Paula Lambert hatte keine einfache Kindheit. Jetzt verrät sie, warum sie den Kontakt zu ihrer Mutter abbrechen musste...

Paula Lambert
Paula Lambert hatte eine harte Kindheit. Foto: Franziska Krug/Getty Images for UND GRETEL
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Paula Lambert hat viel erreicht. Die 49-Jährige hat als Journalistin prämierte Reportagen, als Autorin Spiegel-Bestseller geschrieben, ist ihren Söhnen (16 und 19) eine liebevolle und unterstützende Mutter und als Beziehungsexpertin und Podcasterin gefragt. Der Erfolg, der wurde ihr nicht in die Wiege gelegt, sie hat ihn sich – ganz im Gegenteil – trotz schwerer Startbedingungen erarbeitet. Wenn Paula Lambert ihre Kindheit umschreibt, fällt auch das Wort "Vernachlässigung". Sie erzählt: "Als Kind wurde ich sehr oft allein gelassen, wenn meine Mutter etwas unternehmen wollte." Das fing schon an, als Paula noch ein Baby war. Als sie sechs Monate alt war, ließen aufmerksame Nachbarn sie aus der verschmutzen Familienwohnung holen; die nächsten fünf Jahre lebte sie in einer Pflegefamilie, bis ihre Mutter sie nach einem gemeinsamen Wochenende nicht mehr zurückbrachte.

"Mit ihren Problemen war ich heillos überfordert"

Ein Gericht entschied darauf: Das Mädchen soll bei der Mutter bleiben. Doch manches änderte sich nicht. Als 13-Jährige saß Paula beispielsweise wochenlang allein daheim im Dunklen. Die Mutter, die ohne die Tochter in Urlaub gefahren war, hatte die Stromrechnung wieder einmal nicht bezahlt. "Auf der anderen Seite kam sie mit ihren Erwachsenen-Problemen zu mir, und mit denen war ich als Kind heillos überfordert." Mit 17 Jahren zog die Wahlberlinerin aus, als sie mit 30 Jahren selbst Mutter wurde, schwor sie sich, alles anders zu machen: "Ich nahm mir vor, immer für meine Söhne da zu sein."

Vor 14 Jahren brach sie den Kontakt zu ihrer Mutter ab. Ganz sicher, so sieht Paula das, hat ihr schwerer Start ins Leben dennoch Anteil an ihrem heutigen Erfolg. "Meine Erlebnisse und Erfahrungen ermöglichen es mir, anderen Menschen in den unterschiedlichsten Krisen noch besser zu helfen", sagt sie. Heute arbeitet sie als Coach und veranstaltet Retreats (Urlaube, bei denen Teilnehmer u.a. lernen, sich auf sich selbst zu besinnen). Und was rät sie denjenigen, die an der Beziehung zu einem Familienmitglied zweifeln, vielleicht sogar deswegen leiden? "Sich von engen Familienmitgliedern zu trennen, ist keine leichtfertige Entscheidung", sagt die Expertin: "Es hilft aber, sich eine Sache bewusst zu machen: Was man in der Beziehung sieht, ist das, was man bekommt. Es bringt nichts, darauf zu hoffen, dass da irgendwann noch mehr sein wird." Und wie bei jeder Trennung sei das erst mal furchtbar traurig. Langfristig gehe es den Betroffenen aber besser.

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Quellen

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