Bärbel Schäfer: Unfassbarer Schmerz! Sie bricht ihr langes Schweigen

Bärbel Schäfer verlor ihren Bruder durch einen Autounfall. So hat sie die Tragödie verkraftet...

Bärbel Schäfer
Foto: Anita Bugge/WireImage
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Mit ihm konnte sie herumalbern, lachen, über alles sprechen. Bruder Martin († 46) war ihr Ein und Alles. Niemals hätte Bärbel Schäfer gedacht, ihn jemals zu verlieren. Doch vor fast zehn Jahren geschah genau das. Martin starb bei einem Autounfall. Wie sollte sie jemals mit dem Verlust umgehen können? Wie sollte sie jemals wieder lachen können? Bärbel Schäfer stand vor der größten Herausforderung ihres Lebens. Sie fühlte sich wie eine Verwundete. Schäfer entschloss, sich mit ihrer Trauer ganz bewusst zu befassen. Sie schrieb ein Buch und kann klar sagen: "Mir half es, meinen Schmerz zu teilen."

Bärbel Schäfer schrieb ein Buch über ihren Verlust

"Ich will, dass das hier ein Albtraum ist und ich gleich in meinem warmen Bett erwache." So beschreibt Bärbel Schäfer ihren Schmerz in ihrem Buch "Ist da oben jemand?" nach dem Tod ihres kleinen Bruders Martin.

Im Oktober 2013 kam der 46Jährige bei erhöhter Geschwindigkeit von der nassen Fahrbahn der A9 mit seinem Porsche ab. Der Wagen überschlug sich mehrfach und zerschellte. Martin Schäfer starb vor Ort. Bärbel Schäfer erfuhr von dem Unglück, fuhr zur Unfallstelle. Es war nicht das erste Mal, dass die 59Jährige an der Leitplanke stehen musste, um einen Toten zu identifizieren.

1998 verlor sie ihren damaligen Lebensgefährten durch einen Autounfall. Doch der Tod ihres Bruders warf Bärbel Schäfer schließlich komplett aus der Bahn. "Mit Martin ist auch ein Teil von mir gestorben."

Die Geschwister hatten eine innige Beziehung. Martin war ihr bester Freund. Wie sollte diese Lücke jemals wieder gefüllt werden?

Danach musste sich die Moderatorin um alles kümmern. "Mein Bruder war unverheiratet, er war kinderlos und mitten aus dem Leben gerissen. Er hatte natürlich wenig organisiert." Die Organisation lenkte Bärbel Schäfer eine gewisse Zeit von ihrer Trauer ab. "Das ist ein Schutz. Man kann sich erst mal ein bisschen dahinter verstecken."

Doch im Alltag wurde die Moderatorin ständig wach gerüttelt. Wenn sie einen Mann sah, der eine ähnliche Frisur wie ihr Bruder trug, schmerzte es. Wenn sie einen Duft wahrnahm, der sie an ihren Martin erinnerte, stiegen Tränen in ihre Augen.

Zum Glück hatte sie ihren Ehemann Michel an ihrer Seite. In der Zeit der Trauer wurde er zu Bärbel Schäfers bestem Freund und nahm somit die Rolle ihres Bruders an. Über ihren Michel schwärmt der Talkshowstar: "Er ist jemand, der keine Angst vor Trauer hat. Damit kann er umgehen. Ich glaube, als Trauernder ist es wichtig, jemanden zu haben, der keine Angst hat, das anzusprechen oder den Namen zu erwähnen."

Mit ihrem Mann sprach Schäfer viel über Martin. Über die Erinnerungen, seine liebste Musik und die "doofen Filme", die er mochte. Endlich konnte sie auch wieder lachen.

Das Schreiben ihres Buches ebnete ihr aber schließlich einen Weg zurück ins Leben. "Das Buch ist keine Therapie. Es ist viel eher eine Trauerreise. Wir sind viele Menschen, die Angehörige oder einen geliebten Partner durch einen plötzlichen Unfall, durch eine lange Krankheit verloren haben. Ich glaube, es ist gut, gemeinsam darüber zu sprechen. Das Buch ist ein Angebot. Ich öffne mein Trauerfenster für andere", so die Moderatorin. "Für mich ist der tatsächliche Austausch mit Menschen, auch die Reibung in der Diskussion oder eine Umarmung nach wie vor die größte Energiequelle."

Das Thema Trauer und der Umgang damit in unserer Gesellschaft ist für Schäfer noch wichtiger geworden. Daher unterstützt sie auch den Verein Trauerland für trauernde Kinder und Jugendliche.

Und trotz des Schmerzes hat sie einen Weg gefunden, wieder glücklich zu sein: "Ich glaube, dass ich dem Leben sehr positiv zugewandt bin. Ich lebe ja noch. Und ich bin ja auch da, damit ich das Leben aus dem Vollen schöpfe. Ohne die Menschen, die ich geliebt habe, zu vergessen oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Und trotzdem fehlt natürlich jemand in meinem Familienpuzzle. Mir fehlt Martin."

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