Das große Finale von "Let’s Dance" liegt nur wenige Stunden zurück, da zieht Christian Polanc in seinem Podcast bereits Bilanz. Als erfahrener Profitänzer und Jury-Ersatz kennt er das Parkett wie kaum ein anderer – und spart nicht mit Lob, aber auch nicht mit klarer Kritik. Besonders ein Auftritt fällt für ihn ab: der Freestyle von Diego Pooth.

So zitiert Polanc den frisch gebackenen Dancing Star selbst. Für den 21-Jährigen, der gemeinsam mit Ekaterina Leonova im Finale stand, wurde ausgerechnet der letzte Tanz zur Schwachstelle:

"Ich glaub, er hats ja selbst schon gesehen."
Der Dschungelbuch-Freestyle sei keine gute Leistung gewesen, Diego sei "zwischen all den Schlangen und Affen verloren gegangen", so Polanc. Auch die Publikumsreaktionen im Studio seien spürbar zurückhaltender gewesen als bei anderen Tänzen.

Für Polanc stand in Sachen Leistung ein anderer ganz oben: Fabian Hambüchen. Dessen Freestyle sei "sicherlich der beste" gewesen. Und auch bei Jury- und Lieblingstänzen habe der Ex-Turner am solidesten abgeliefert – technisch und im Ausdruck.

Doch dann kam der emotionale Wendepunkt: der Titanic-Freestyle von Taliso Engel und Patricija Ionel.
"Als Show war das für mich einfach der beste Freestyle an diesem Abend", so Polanc. "Ich geb's zu, da ist echt ein Tränchen bei mir geflossen." Für einen kurzen Moment sei er überzeugt gewesen: Taliso holt das Ding.

Trotz der Schwächen sieht Polanc auch die Entwicklung bei Diego Pooth – vor allem beim Cha Cha Cha, dem Jurytanz.
"Da waren viele isolierte Bewegungen drin … eine echte Steigerung."
Aber: kleine Fehler hätten aus Sicht des Tanz-Profis durchaus Punktabzug verdient.

Auch beim Vergleich mit Taliso bleibt er klar:
"Ich hätte beide Tänze auf Augenhöhe gehabt, ich hätte hier nicht Diego weiter vorne gehabt, muss ich ehrlich sagen."

Und trotzdem war für Polanc nach der zweiten Runde klar:
"Diego wird das Ding gewinnen." Warum? Wegen seiner Ausstrahlung – und seiner Wirkung aufs Publikum.
"Ich glaub einfach, dass der so viele Sympathien an sich bindet."

Auch Diegos Familie sieht Polanc als Teil des Erfolgsrezepts. Sie wüssten genau, wie man sich in Szene setzt – und damit auch, wie man für Aufmerksamkeit sorgt.

Christian Polanc betont: "Man kann drüber streiten, ob das fair ist." Doch am Ende sei es gut, dass man bei "Let’s Dance" nie wisse, wie es ausgeht. "Das ist das Spannende an der Show – es kann alles passieren."

Trotz Kritik an der letzten Performance würdigt er Diegos Weg durch die Staffel – und zieht ein faires Fazit:
"Die Familie kann stolz auf ihn sein, alle können stolz auf ihn sein."