Guido Maria Kretschmer: "Es war ein langer Prozess!" Die Trennung tut so weh
Im exklusiven Interview mit Closer, spricht Guido Maria Kretschmer nun offen wie nie über das Familiendrama und gibt dabei intime Einblicke in sein Privatleben ...
Sie waren immer die beiden wichtigsten Menschen im Leben von Guido Maria Kretschmer: Vater Erich und Mutter Marianne. Ihnen widmet er darum auch sein aktuelles Buch "19.521 Schritte". Denn seit wenigen Monaten ist nichts mehr, wie es einmal war: Im August starb Guidos Vater, die Mutter leidet unter Demenz.
Klartext am Totenbett
"Mein Vater hat selbst entschieden, dass er gehen möchte. Er hat nicht mehr gegessen, nicht getrunken, alle Medikamente abgesetzt", erinnert sich Guido an den traurigen Abschied. "Wie mutig kann ein Mensch sein? Es ist ein Geschenk, so selbstbestimmt seinen Abschied vorbereiten zu können." Täglich wachten Guido und seine vier Geschwister im Krankenhaus am Bett des Vaters, redeten über alles. "Es blieb kein Wort unausgesprochen, wir waren bis zum Schluss zusammen. Am Sterbebett habe ich ihm noch aus dem Buch vorgelesen", erzählt der Designer.
"Wir hatten alle ausreichend Zeit, um uns zu verabschieden. Es war ein langer Prozess …" Guidos Papa war in seinen letzten Tagen sogar noch zu Scherzen aufgelegt:" Er hat immer wieder gesagt: ,Ich wusste gar nicht, dass Sterben so anstrengend ist.‘ Auf dem Totenbett fragte er mich noch, wie ich es fände, dass Naomi Campbell ein zweites Kind bekommen hat. Bis zur letzten Sekunde war mein Vater der Mensch, der er immer war."
So schrecklich dieser Verlust für den TV-Star auch sein mag, Guido ist dankbar dafür, dass der Tod für seinen Vater so sanft passierte. Schon lange davor hatte er sich immer wieder Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein würde, wenn ein Elternteil vor dem anderen stirbt: "Meine Eltern waren so eng miteinander verbunden wie kein anderes Paar. Sie hielten permanent Händchen – sogar beim Kochen und Autofahren. Ich weiß gar nicht, wie das alles funktioniert hat, immer nur mit einer freien Hand", sagt er lachend. Wahrscheinlich wäre Guidos Mutter am Tod des geliebten Ehemanns zerbrochen – doch das Schicksal oder der liebe Gott hatten wohl einen Plan, um ihr den furchtbarsten Schmerz zu ersparen: Eine schlimme Krankheit rettete die alte Dame vor der unüberwindbaren Verzweiflung. "Als es mit meinem Vater langsam zu Ende ging, ist meine Mutter nach und nach ausgefädelt", so Guido über das Familien-Drama. "Ihre leichte Demenz wurde intensiver. Das war ihr Schutz! Das Leben hat meine Mutter behütet. Es hat ihr einen Puffer dazwischen gelegt, indem es ihr die Fähigkeit genommen hat, das Jetzt in Gänze zu begreifen. Das hat sie abgefedert!"
Die schlimme Krankheit seiner Mutter
In der dunkelsten Tragödie, die die Familie bislang überstehen musste, lag also auch ein Quäntchen Glück – und ein Trost. "Meine Mutter musste sich trennen, damit mein Vater sterben konnte. Anders hätte er nicht gehen können. Es war ein Lehrbeispiel von großer Liebe! Die Demenz hat meiner Mutter den Abschied erleichtert. Seither glaube ich fest daran, dass das Leben ein System hat. Wenn man sich liebt, gibt es für alles eine Lösung …"
Die Ereignisse der vergangenen Monate haben den "Shopping Queen"-Moderator nachdenklicher werden lassen. Wann immer es seine Zeit zulässt, besucht er die Mutter. "Zum Glück erkennt sie mich noch", sagt er. "Ich weiß nicht, wie es sein wird, sollte es mal nicht mehr so sein. Wenn ich zu ihr fahre, bringe ich Geschenke mit. Manchmal gehen wir shoppen oder besuchen ein Café." Einen Rest Normalität möchte Guido sich und seiner Mama bewahren – er ist sich jedoch bewusst, dass die verbleibende Zeit mit ihr begrenzt ist. "Ich halte sie ganz fest und genieße jede Minute mit ihr. Natürlich gibt es helle Tage und eher dunkle. Wir sprechen nach wie vor gerne über Mode und Frisuren – daran hat sich gar nichts geändert. Und dennoch ist es eine völlig neue Situation für uns alle."
Die Mutter lebt in ihrer eigenen Welt; der Vater ist nicht mehr da – das klingt alles furchtbar, und dennoch hat Guido seinen Frieden gemacht mit dem aktuellen Ist-Zustand. "Ich bin dankbar, und alles ist gut, wie es ist", sagt er. "Wir alle sollten solche Momente als Wakeup-Call sehen, um uns darüber klarzuwerden, wer wir sein möchten und was wir noch alles machen wollen."
Im Video: So viel Halt findet Guido Maria Kretschmer in der Ehe mit seinem Frank!
Quelle
Closer