Janine Kunze: Traurige Beichte! Sie wurde von ihrer Mutter weggegeben

Janine Pink wuchs bei Pflegeeltern auf, fühlte sich oft zerrissen. Jetzt berichtet die Schauspielerin über diese schwere Zeit.

Janine Kunze
Janine Kunze wurde von ihrer leiblichen Mutter weggegeben Foto: IMAGO / Sven Simon
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"Du blödes Findelkind! Dich will doch sowieso keiner!" Solche Aussagen musste sich Janine Kunze (49) als Kind anhören. "Das war hart", gibt die Schauspielerin offen zu. Denn es stimmte. Ihre leibliche Mutter wollte sie nicht, gab sie weg. Janine Kunze wuchs daraufhin bei Pflegeeltern auf, die ihr trotz allem versuchten, ein schönes Leben zu ermöglichen. Doch die kleine Janine fühlte sich zerrissen. Das änderte sich erst, als sie 18 war und ihre Pflegeeltern sie offiziell adoptieren durften. Inzwischen hat die 49-Jährige ihren Frieden mit ihrer leiblichen Mutter gemacht: "Ich hege keinen Groll. Ich bin dankbar für ihre Entscheidung. Mein Leben wäre nicht so schön verlaufen, wenn sie mich behalten hätte."

Eine Pflegefamilie nahm sie in Obhut

Nur sechs Tage nach ihrer Geburt wurde Janine Kunze von ihrer leiblichen Mutter abgeschoben und zu Pflegeeltern gebracht. Trotz des traurigen Schicksals durfte der heutige TV-Star eine glückliche Kindheit erleben. Die Pflegeeltern schenkten ihr Geborgenheit, taten alles für ihr Wohlergehen.

Dass Janine eigentlich weggegeben wurde, erfuhr sie erst später. "Ich war vielleicht sechs Jahre alt, als meine Pflegemutter mir erklärte: Die Frau, die dich bekommen hat, konnte dich nicht behalten, aber sie möchte dich manchmal sehen", erinnert sich die Schauspielerin. Ab diesem Moment wurde es schwer für Janine Kunze: Plötzlich war da eine zweite Mutter, die Zeit mit ihr verbringen wollte. Für ein kleines Kind nur schwer zu verarbeiten… "Meine leibliche Mutter war mal da und mal nicht, das passierte oft spontan. Man riss mich aus meinem Alltag raus, ich fühlte mich hin- und hergeschubst", gesteht Kunze rückblickend. "Aber meine Pflegeeltern konnten sich dagegen nicht wehren. Eine leibliche Mutter darf ihr Kind jederzeit sehen. Also wenn Mutti gerade Zeit hatte, musste ich funktionieren." Für die Umstände und dafür, dass sie ein Pflegekind war, wurde die Schauspielerin in der Schule auch noch gehänselt. "Ich hasste es, wenn meine Schulfreundinnen sagten: "Oh, du Arme, wie ist das denn, ein Pflegekind zu sein?" Dabei ging es ihr in der Pflegefamilie sehr gut. "Es gibt keine bedingungslosere Liebe als die, die ich in meiner Familie erfahren habe", sagt Kunze stolz.

Jahrelang fühlte sie sich zerrissen

Trotzdem fühlte sich die gebürtige Kölnerin immer zerrissen, hatte das Gefühl, zwischen zwei Stühlen zu sitzen. Als ihre leibliche Mutter dann wieder mit Janines Vater zusammenkam, wollte sie die verlorene Tochter wieder zu sich holen. Für die Schauspielerin begann ein langer und kräftezehrender Kampf. "Das funktioniert so natürlich nicht. Du kannst nicht ein Kind weggeben und dann wiederholen, wenn du magst", so die Moderatorin. Deswegen beantragte sie mit 14 Jahren zum ersten Mal die Adoption durch ihre Pflegeeltern. Doch der Richter lehnte damals ab. Erst mit 18 Jahren gelang es ihr und ihren Pflegeeltern, den Antrag durchzusetzen. "Seit Jahren fühlte ich mich zum ersten Mal nicht mehr zerrissen, sondern ganz", erzählt sie. "Vor allem aber war die Adoption eine Liebeserklärung an meine Eltern. Ich wollte einfach Danke sagen und zeigen: Ich gehöre zu euch, und ihr gehört zu mir."

Den Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter brach sie daraufhin ab. Bei einem Telefonat erklärte sie ihr: "Sei mir nicht böse, aber ich habe mich für ein Leben ohne dich entschieden." Heute ist die Schauspielerin selbst dreifache Mutter. Mit Luiz (13), Lola (16), Lilli (20) und Ehemann Dirk (60) führt sie ein glückliches Leben. Sie weiß, wenn ihre leibliche Mutter sie als Baby behalten hätte, wäre ihre eigene Geschichte vielleicht ganz anders verlaufen: weniger schön, weniger fröhlich. Deswegen ist Janine dankbar, dass alles so gekommen ist – und sie hat ihren Frieden damit gemacht.

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Quellen

  • Das neue Blatt

IT7