Michael Schumacher: Nach Erpressungs-Urteil - Schumachers legen Berufung ein
Drei Männer, die Michael Schumacher und seine Familie erpresst haben, wurden mittlerweile verurteilt. Doch die Entscheidung des Gerichts fiel den Schumis zu mild aus, nun wird Berufung eingelegt.
Michael Schumacher (56) ist bis heute einer der erfolgreichsten Formel-1-Rennfahrer aller Zeiten, doch alles änderte sich für den Familienvater, als er Ende 2013 bei einem Ski-Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Seither hält die Familie jegliche Details über den Ex-Profi-Sportler unter Verschluss. Über Michael Schumachers aktuellen Gesundheitszustand ist so gut wie nichts bekannt.
Das hätte sich fast ändern können: Erpresser drohten sensible Bilder des 56-Jährigen im Darknet zu veröffentlichen und forderten eine Summe von 15 Millionen Euro von den Schumachers. Damit kamen sie jedoch nicht durch! Jetzt ist das erste Urteil vor Gericht gefallen.
Erpresser kamen nicht weit mit ihren Forderungen
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal reichte Anklage gegen drei Männer ein: Türsteher Yilmaz T. (53) dessen Sohn Daniel L. (30) und Schumachers Ex-Sicherheitsexperten Markus F. (53). Diese hatten mit angeblich 1500 Dateien auf zwei Festplatten, wovon eine noch verschwunden ist, versucht, die Familie Schumacher zu erpressen.
Es soll sich um Fotos und Videos mit teils sensiblen Inhalten von Michael Schumacher sowie Medikamenten-Listen des Rennfahrers gehandelt haben.
Weit kamen sie mit ihren Forderungen jedoch nicht. Am 19. Juni wurde das Vater-Sohn-Gespann auf dem Weg von Wuppertal nach Konstanz auf einem Parkplatz festgenommen und landete in U-Haft. Dort packte Yilmaz T. über seine Quelle Markus F. aus, der ebenfalls festgenommen wurde.
Bei ihm fanden die Ermittler daraufhin weitere Festplatten, USB-Sticks und Mobiltelefone. An der eigentlichen Erpressung war er nicht mehr beteiligt.
Urteil gefallen: Verhältnismäßig milde Strafe für die Schumi-Erpresser
Am 12. Januar fiel das Urteil vor dem Amtsgericht in Wuppertal. Dieses lautet für Strippenzieher Yilmaz T. drei Jahre Gefängnis. Dennoch wird sein Haftbefehl außer Vollzug gesetzt, bis das Urteil rechtskräftig ist. Gegen eine Kaution von 10.000 Euro kommt der Türsteher dann auf freien Fuß. Sein Sohn Daniel wurde zu 6 Monaten verurteilt, der Ex-Sicherheitsmann der Schumachers, Markus F., zu zwei Jahren Haft – beide Strafen sind jeweils zur Bewährung ausgesetzt.
Zwar zeigte Yilmaz T. noch im Gerichtssaal Reue und betonte: "Es tut mir sehr leid und ich schäme mich. Ich werde für die Tat geradestehen", seine Anwälte sind jedoch nicht zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir haben mit der Höhe der Strafe gerechnet. Mit der Begründung, dass es ein besonders schwerer Fall der Erpressung sein soll, sind wir nicht zufrieden", verrät Oliver Doelf, der den Angeklagten vertritt und lediglich 2 Jahre und 3 Monate gefordert hatte, gegenüber "Bild".
Cora Schumacher verlangt härteres Urteil
Auch die Anwälte von Michael Schumacher haben sich ein anderes Urteil gewünscht – vor allem aber gegen den Ex-Sicherheitsmann der Familie. Gegenüber der Zeitung wurden sie deutlich: "Wir teilen nicht alle Ausführungen des Gerichts, insbesondere, dass Herr F. nur der Beihilfe und nicht der Mittäterschaft bezichtigt wird. Sie können davon ausgehen, dass wir alle Rechtsmittel ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen."
Mittlerweile ist bekannt: Die Schumachers ziehen wieder vor Gericht. In einem Schreiben von Cora Schumacher (48) heißt es: "Wir haben Berufung eingelegt gegen das in unseren Augen viel zu milde Urteil."
Markus F. soll dadurch nicht mit einer Bewährungsstrafe davonkommen, denn er ist laut Schumacher "in meinen Augen der Drahtzieher hinter dieser Sache. Am meisten schockiert mich immer noch der massive Vertrauensmissbrauch. Er sollte dafür eine Strafe bekommen, die eventuelle Nachahmer abschreckt."
Mehr zu dem Erpressungs-Skandal erfahrt ihr hier im Video:
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