Sissi: Schönheitswahn! Diese fiese Krankheit hatte Kaiserin Elisabeth
Sissi war schön, schlank und makellos. Sowohl Männer als auch Frauen ihrer Zeit schwärmten von der Schönheit der Österreicherin. Doch der ewige Schönheitswahn nahm Kaiserin Elisabeth jede Lebensfreude. Was wenige wissen, eine schwere Krankheit machte "Sissi" das Leben zur Hölle...
Die Tafel ist festlich gedeckt. Kerzen flackern, Musik spielt. Die Menschen sind fröhlich und ausgelassen. Köstlichkeiten, wohin das Auge reicht: gefüllte Täubchen, Leberpastete, Haxen mit Knödeln. Alle greifen zu, lassen es sich schmecken. Nur eine blasse, zarte Gestalt lehnt dankend ab: Kaiserin Elisabeth, die Frau des österreichischen Kaisers Franz Josef I. Sie begnügt sich mit ein paar Obststücken und einem Glas Wasser, um schlank und schön zu bleiben. Doch für ihr Aussehen zahlte Sissi einen hohen Preis!
An dieser Krankheit litt Sissi
Die Tochter des Herzogs Max in Bayern wurde als Sissi (1837 – 1898) zu einer der populärsten Persönlichkeiten der europäischen Monarchie. Ihr pompöses Leben wurde in zahlreichen Filmen porträtiert, die uns bis heute die Weihnachtszeit versüßen. Mit gerade einmal 16 Jahren heiratet Elisabeth von Wittelsbach am 24. April 1854 den österreichischen Kaiser Franz Josef. Von da an wird sie von der ganzen Welt für ihre Schönheit und ihre zierliche Figur bewundert. Doch was die wenigsten wissen, für ihre makellose Schönheit zahlte Kaiserin Sissi einen hohen Preis, der sie fast das Leben kostete.
Der Kaiserin ging es sehr schlecht. Sie litt an schweren Depressionen, Schlaf- und Appetitlosigkeit, an Weinkrämpfen, Fieber und Hustenanfällen. Als sie im Jahr 1860 an Lungenschwindsucht (Tuberkulose) erkrankte, wurde sie von den Ärzten zur Genesung nach Korfu geschickt. Es war der Beginn einer lebenslangen „Flucht“ vor dem Wiener Hof. Ihre Reisen führten Sissi nach Nordafrika, Kleinasien oder sogar ins Osmanische Reich. Stets war sie auf der Suche nach einer Linderung ihrer Krankheit.
Sissi wog nur 50 Kilo bei einer Größe von 172 cm
Orangendiät, Eidiät, Milchdiät, gesalzenes rohes Eiweiß und hin und wieder ein kandiertes Veilchen – Sissi versuchte alles, um kein Gramm zu viel auf die Waage zu bringen. Ihr Gewicht kontrollierte sie dreimal täglich und trug es in eine Liste ein. Bei einer Größe von 172 Zentimetern durfte sie nicht mehr als 50 Kilogramm wiegen. Auch der Umfang von Taille, Schenkel und Waden wurde genau vermessen. Wenn Kaiserin Elisabeth doch einmal zum süßen Konfekt griff, trainierte sie die Kalorien sofort an Turnringen wieder ab.
Die Art der Diäten, der übertriebene Einsatz von Sport und auch ihre innere Unruhe weisen nach heutigem Kenntnisstand auf eine schwere Magersucht der Kaiserin hin. Um ihre Figur zu halten, unternahm Sissi täglich kilometerlange Gewaltmärsche. Sie konnten bis zu acht Stunden dauern. Zusätzlich gab es in jedem ihrer Wohnorte Turnzimmer mit Geräten wie Ringe, Reck, Hanteln.
Sissi: Ihr ganzes Leben drehte sich Diäten & Schönheit
Schönheitspflege und Sport bestimmten den Tagesablauf von Kaiserin Elisabeth. Doch besonders stolz war sie auf ihr dichtes Haar. Das Waschen der Haare dauerte meist einen ganzen Tag und geschah etwa alle drei Wochen, bevorzugt mit Ei und Cognac. Jedes ausgefallene Haar sorgte für einen Wutanfall.
Kein Wunder, dass Sissi mit Mitte 50 wie eine alte Frau aussah: Ihre Haut wurde grau und faltig. Österreich verließ sie bei jeder Gelegenheit. Öffentlich wurde eine angebliche „Geisteskrankheit“ der Kaiserin diskutiert. Ihre Diäten wurden immer bedenklicher. Es drohte ein Herzleiden. Sissi fühlte sich wie 80 und sprach mehrfach vom Tod. Von ihrem Umfeld wurde sie nur noch als bedrückte Frau wahrgenommen. Als ihre Schwester Sophie 1897 bei einem Brand starb, brach Elisabeth vollkommen zusammen.
Am 10. September 1898 beendete der Anarchist Luigi Lucheni ihr Leben durch einen Messerstich mit einer Feile ins Herz. Vielleicht war der Tod für Sissi nach einem langen Leben voller körperlicher Qualen und Depressionen auch eine Erlösung.
Der Trend zu Diäten reicht vom Kaiserreich bis nach Hollywood. Sängerin Adele machte die Sirtfood-Diät zum Gesprächsthema: