"Sommerhaus der Normalos": Was ist schon normal?

Ein neuer Ableger des "Sommerhaus"-Formats soll sich auf "normale" Menschen konzentrieren. Doch wie viel Normalität steckt wirklich in dieser Show?

Sommerhaus der Normalos
"Das Sommerhaus der Normalos" startet im Februar 2025 Foto: RTL
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Mit "Das Sommerhaus der Normalos" verspricht RTL, endlich Personen in den Mittelpunkt zu rücken, wie man sie nur selten im Reality-TV sieht. "Echte Menschen wie du und ich!" – so beschreibt der Sender die Teilnehmer selbst und betont: "Sie sind Bankkaufmann, Immobilienmakler, IT-Einkäuferin oder Zugbegleiterin. Wo sonst Stars und Sternchen in Bocholt-Barlo einziehen, bekommen jetzt Normalos eine Chance."

Das Konzept scheint simpel und erfolgversprechend. Schließlich ist das "Sommerhaus der Stars" seit Jahren ein Publikumsrenner und geht 2025 bereits in die zehnte Staffel. Nun will RTL den Erfolg ausweiten und präsentiert das neue Format exklusiv auf RTL+ – allerdings nicht im Sommer, sondern bereits im Winter.

Nachdem nun alle acht Paare für die erste Staffel feststehen, bleiben die Reaktionen nicht aus. Während einige die fehlende Vielfalt der Kandidaten bemängeln, wundern sich andere über Kommentare wie "Ich kenne niemanden von denen!"

Das mag auf den ersten Blick eine absurde Kritik sein – schließlich ist das genau der Punkt. Die Teilnehmer sind bisher keine bekannten Gesichter. Doch die eigentliche Frage ist: Wie normal sind diese "Normalos" wirklich?

So "echt" wie Influencer

Sommerhaus der Normalos: Manfred uns Andrea sind erfrischend normal
Manfred uns Andrea sind erfrischend normal. Foto: RTL / Markus Nass

Ein Blick auf die Besetzung zeigt, dass viele der Kandidaten optisch perfekt ins Reality-TV passen. Junge Menschen mit Instagram-Ästhetik sind dominierend – kaum anders als bei der Star-Version.

Eine echte Ausnahme bilden lediglich Manfred Gardianczik (60) und Andrea Schwarze (61). Während bei den anderen Paaren Eifersucht und explosive Emotionen im Vordergrund stehen – also genau das, was Reality-TV ausmacht – wirkt dieses Duo erfrischend bodenständig. Manfreds größte Leidenschaft? Hausmannskost und Fleisch. Das ist fast schon langweilig normal - so sollte es sein!

Vom Normalo zum Reality-Star in einer Staffel

Wer ins Sommerhaus der Stars zieht, war meist kurz davor ein Normalo
Wer ins "Sommerhaus der Stars" zieht, war meist kurz davor ein "Normalo". Foto: RTL / Stefan Gregorowius

RTL kann zwar behaupten, dass die Teilnehmer keine Promis sind, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie es nicht werden sollen. "Star" ist im Reality-TV ein dehnbarer Begriff.

Viele der späteren Teilnehmer von Formaten wie "Das Sommerhaus der Stars" starteten ebenfalls als unbekannte Gesichter in Shows wie "Bauer sucht Frau", "Der Bachelor", "Die Bachelorette" oder "Temptation Island". Auch sie waren einmal "normale Leute" – bis RTL sie ins Rampenlicht stellte und aus ihnen Reality-Persönlichkeiten machte.

Sender wie RTL und ProSieben erschaffen sich ihre eigenen Stars, sodass sich der Kreis immer weiter dreht. Statt Sänger*innen, Moderator*innen oder Schauspieler*innen sieht man in Reality-Shows vor allem Menschen, die vorher schon in ähnlichen Formaten zu sehen waren.

Von der Normalo-Staffel direkt ins Star-Sommerhaus?

Wer sich "Das Sommerhaus der Normalos" anschaut, wird zwar zunächst niemanden erkennen, doch das wird sich schnell ändern. RTL will die Teilnehmer ins Rampenlicht rücken – und einige von ihnen werden zweifellos ihren Weg in weitere TV-Formate finden.

Reality-TV ist ein Sprungbrett in die Medienwelt, und wer sich hier geschickt präsentiert, hat gute Chancen, bald in anderen Shows aufzutauchen. "Normal" ist in diesem Universum also ein sehr flexibler Begriff.

Die Gewinner*innen der bisherigen "Sommerhaus der Stars"-Staffeln findet ihr im Video:

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Video: Glutamat