Albert Maier: So kam er vom Gefängnis zu "Bares für Rares"

Als Experte bei "Bares für Rares" gehörte Albert Maier bis zu seinem Abschied zu den Stars der ersten Stunde. Dabei hatte der leidenschaftliche Antiquitätenliebhaber eigentlich ganz andere Pläne für sein Leben. Doch dann kreuzten Gefängnistüren seinen Weg …

Albert Maier bei Bares für Rares
Albert Maier gehörte 10 Jahre lang zu den Experten bei "Bares für Rares". Foto: ZDF / Frank W. Hempel.
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  • Geburtsdatum: 13. November 1949

  • Sternzeichen: Skorpion

  • Geburtsort: Ellwangen

  • Haarfarbe: Grau

Rosa Hemd, schwarzes Jackett und eine auffällige Brille, im Experten-Team der ZDF-Show "Bares für Rares" blieb Albert Maier seinem Stil stets treu. Mit seinem einzigartigen Look erinnert der Trödelstar ein wenig an die Disney-Version von Benjamin Franklin. Daneben sieht selbst Moderator Horst Lichter mit seinem Schnurrbart blass aus. Doch was versteckt sich eigentlich hinter dem kultigen Auftreten von Albert Maier? Endlich plaudert der einstige Trödelshow-Experte einmal über seine Vergangenheit – und die hat es in sich!

Albert Maier: So machte ein Gefängnis ihn zum Antiquitätenhändler

Auch wenn sich Albert Maier schon als Kind für antike Schätze begeisterte, landete der einstige "Bares für Rares"-Experte erst über Umwege im Trödel-Milieu. Der in Ellwangen geborene Baden-Württemberger absolvierte nach der Schulzeit nämlich ein Jura-Studium in München. Nebenbei legte er als DJ mit einem ziemlich flotten Look in Clubs und Kneipen auf.

Schon damals verbrachte Albert Maier seine Freizeit am liebsten auf den Flohmärkten der Umgebung – immer auf der Suche nach einem besonderen Schatz. Doch erst ein Gefängnis machte aus seinem Hobby einen Beruf. Als in der Nachbarstadt Aalen ein altes Gefängnis schloss, entdeckte Albert Maier acht alte hölzerne Gefängnistüren auf einem Müllberg. Für den Trödelliebhaber grenzte der Fund an ein Wunder: "Da dachte ich, das ist doch eine Sensation", erinnert sich Maier in der MDR-Talkshow "Riverboat". Für 50 DM durfte der glückliche Finder die Gefängnistüren einsacken, bevor er sie für sage und schreibe 800 DM pro Stück weiterverkaufte. Schon damals bewies Albert Maier, dass in seiner Brust ein geschicktes Händler-Herz schlägt!

„Da habe ich gedacht: Jurist werd ich nicht, ich bin eine Krämerseele, ich werde Händler.“
Albert Meier

Seit 1976 betreibt Albert Maier sein Geschäft in Ellwangen

Seine Leidenschaft hat Albert Maier mittlerweile zum Beruf gemacht. Bereits 1976 eröffnete der heimatverbundene Händler ein Antiquitätengeschäft im beschaulichen Ellwangen. "Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um den antiken Gegenständen sein ganzes Berufsleben zu opfern", versucht Albert Maier seine Begeisterung für Trödel in Worte zu fassen. Doch der Trödelliebhaber macht nicht nur hinter der Ladentheke eine gute Figur, sondern auch lange Zeit im Fernsehen. Ob "Kaffee oder Tee", "echt antik?!" oder an der Seite von Andrea Kiewel im "ZDF-Fernsehgarten" – der gebürtige Ellwanger bastelte in den vergangenen Jahren fleißig an einem zweiten Karriere-Weg. "Man glaubt es kaum, sogar Kinder wollen Autogramme von mir. Die Leute kommen von Gott weiß wo hergefahren", staunt Maier gegenüber "Schwäbische Post". Seit Albert Maier zum festen Experten-Stab bei "Bares für Rares" gehört hat, konnte sein Geschäft sogar mit einem zweiten Laden in Rainau-Schwabsberg expandieren. Die "Goldene Kamera", die "Bares für Rares" im Jahr 2018 abräumte, ist das i-Tüpfelchen in der Vita des begeisterten Sammlers.

Albert Maier: Tränereicher "Bares für Rares"-Abschied 2023

2023 hieß es dann jedoch Abschied nehmen. Der beliebte Trödel-Experte verabschiedete sich in seinen "Bares für Rares"-Ruhestand. Im Juli desselben Jahres war er dann ein letztes Mal in der ZDF-Sendung zu sehen. Dass die Zuschauer so traurig über sein Show-Aus sind, rührt den Ellwanger zutiefst, wie er "Bunte" wenig später verriet: "Gerade hat mir der Bürgermeister aus Wien geschrieben, dass er entsetzt ist, dass ich aufhöre und ich seiner Frau und ihm fehlen werde. Ich habe wahnsinnig tolle Rückmeldungen von Zuschauern bekommen, das macht natürlich schon wahnsinnig stolz. Die Leute haben auch etwas mitgenommen."

Doch einer wird ihn wohl am schmerzlichsten vermissen – sein alter Freund und Show-Kollege Horst Lichter. "Du warst nicht nur ein Experte mit Liebe und Leidenschaft, sondern auch ein Mensch, ein Freund, ein Vorbild", verabschiedete er seinen liebgewonnenen Co-Star in der Folge vom 9. Juli 2023 mit Tränen in den Augen. Wie sehr Albert ihm ans Herz gewachsen ist, lässt er ebenfalls durchsickern: "Wir haben zehn Jahre gemeinsam gearbeitet. [...] Ich habe seine Meinungen immer geschätzt und mag ihn außerordentlich gerne als Menschen", erklärte er und fügte später hinzu: "Man darf nicht vergessen: Der Mann ist schon über 70. Da sei es ihm auch vergönnt, wenn er seinem Hobby nicht mehr so in der Öffentlichkeit nachgeht."

Das sieht auch Albert selbst so. Auch er wird den Dreh mit seinen langjährigen Kollegen vermissen: "Das ist unheimlich schwierig zu beschreiben. Teilweise bin ich froh, dass ich es hinter mir habe. Ich habe aber auch sehr viele, tolle Freundschaften geschlossen. In den Jahren habe ich ganz liebe Leute kennengelernt, die mir natürlich fehlen", verriet er "derwesten.de". Doch was war dann der Grund für sein Aus?

Albert Maier: Der Grund für sein "Bares für Rares"-Aus & Comeback?

Albert Maier kehrte der Sendung schweren Herzens den Rücken, da es ihm am Ende einfach zu viel wurde. Er berichtete "derwesten.de", wie kräftezehrende die Produktion am Ende für ihn war: "Wissen Sie, wir haben mit einer Sendung in der Woche angefangen. Damit waren wir sehr erfolgreich, dann wurde es plötzlich mehr. Und dann kam der Zeitpunkt, an dem es losging, täglich eine Sendung zu machen. Da ist es wirklich in Arbeit ausgeartet. [...] Ich habe gemerkt, dass meine Kräfte nachlassen. Das wollte ich nicht. Mein Anspruch war es immer, Topleistungen für 'Bares für Rares' zu bringen."

Er musste sich eingestehen, dass es so nicht mehr weitergehen konnte: "Ich war in all den Jahren absolut auf 'Bares für Rares' fokussiert, habe alles zurückgestellt und wie in der Schule vor dem Abitur gelernt. Ich musste ja all die Daten zu den Raritäten auswendig lernen." Selbst heute im Ruhestand, hätte sich daran jedoch nicht viel geändert, wie er weiter verriet: "Ich sitze in meinem kleinen Geschäft in Ellwangen und die Leute kommen nach wie vor und wünschen sich Expertisen. [...] Allerdings fällt der Stress, jeden Tag Topleistungen für Warner und das ZDF zu bringen, ab. Das muss ich jetzt nicht mehr."

Ob sich Albert Maier trotz allem ein Comeback bei "Bares für Rares" vorstellen könnte? Dazu äußerte er sich ebenfalls: "Eigentlich ist das Kapitel Bares für Rares für mich beendet. Ich bin froh, dass es beendet ist. Ich habe einen sauberen Schlussstrich gezogen." Dennoch scheint ein Funken Hoffnung auf ein TV-Wiedersehen zu bestehen: "Wenn die mich aber irgendwann mal brauchen, bin ich natürlich dabei. Aber nicht mehr in dieser Form, wie es war."

Albert Maier hat mit seiner Ehefrau einen erwachsenen Sohn

Während dem Trödelstar beim Anblick von Antiquitäten meist das Herz auf der Zunge liegt, ist er bei einem Thema deutlich verschwiegener. Nur sehr selten plaudert Alber Maier über sein Privatleben und seine Familie. Was die wenigsten wissen: Er ist ein Neffe des einstigen Politikers Philipp Jenninger. Mit einer Katze, seiner Ehefrau und dem mittlerweile erwachsenen Sohn lebt der "Bares für Rares"-Star bis heute in seiner Heimatstadt Ellwangen. Nach seiner TV-Rente konzertiert er sich nun auf die Familie und sein Antiquitätengeschäft in der baden-württembergischen Kleinstadt. Wie er heute seine Freizeit gestaltet? "Es gibt wahnsinnig viele Museen, die ich mir anschauen will" – und zwar zu zweit. Gemeinsamen mit seiner Frau, eine ehemalige Schulrektorin, die ebenfalls bereits in Renten ist, genießt er jetzt den Ruhestand. "Sie ist auch sehr froh", dass ihr Mann nicht mehr so viel arbeiten muss, gibt Albert gegenüber "Bunte" zu. Kurz nach seinem "Bares für Rares"-Ausstieg stand ebenfalls ein großes, privates Ereignis in der Familie an – sein einziger Sohn heiratete. Zuerst standesamtlich und dann kirchlich mit großer Feier auf einer "wunderschönen alten Burg", wie der stolze Vater durchsickern ließ. Und ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Sein Sohnemann habe genau den Weg eingeschlagen, gegen den sich Albert damals entschied: "Er ist Jurist. Es macht ihm großen Spaß, er arbeitet Samstag und Sonntag – völlig unvorstellbar." Tja, so schließt sich der Kreis.

Nicht nur Albert Maier, sondern auch sein "Bares für Rares"-Kollege Ludwig Hofmaier hat in seinem Leben einiges erlebt:

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Quellen