Pippi Langstrumpf: So schlecht ging es Pferd und Affe am Set

1969 wurde Astrid Lindgrens Geschichte "Pippi Langstrumpf" verfilmt. Nicht nur die Kinder-Schauspieler Inger Nilsson, Pär Sundberg und Maria Persson sorgten für ordentlich Trubel am Filmset, sondern auch Pippis tierische Weggefährten waren stets mittendrin. Mit ihrem Pferd "Kleiner Onkel" und ihrem Affen "Herr Nilsson" ging der freche Rotschopf durch dick und dünn. Doch hinter den Kulissen sah es ganz anders aus.

Pippi Langstrumpf mit Affe Herr Nilsson und Pferd Kleiner Onkel
Ihre Tiere, der Affe "Herr Nilsson" und das Pferd "Kleiner Onkel", waren die treuen Begleiter von Pippi Langstrumpf. Foto: Facebook/Getty Images
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Neben ihren besten Freunden Tommy und Annika Settergren, waren Herr Nilsson und Kleiner Onkel die treuen Begleiter unserer Kindheitsheldin. Ohne ihre Tiere wäre Pippi Langstrumpf in ihrer riesengroßen Villa Kunterbunt sicherlich ziemlich schnell langweilig geworden. Doch während sich Herr Nilsson, Kleiner Onkel oder auch Papagei Rosalinda in den Verfilmungen von Astrid Lindgren stets pudelwohl gefühlt haben, waren die echten Tiere nicht glücklich vor der Kamera zu stehen. In den 60er Jahren war der Umgang mit Tieren am Filmset wenig zimperlich.

Affe Herr Nilsson & Pippi Langstrumpf: Keine Freunde im echten Leben

Besonders Pippi Langstrumpfs Affe Herr Nilsson musste für die kultigen Kinderfilme sehr leiden. Er war kein trainiertes Tier, sondern wurde von einer Stockholmer Familie ausgeliehen. Dementsprechend problematisch war es sein Verhalten zu beeinflussen und zu steuern. Für die Dreharbeiten musste der Affe einen Strick-Pullover und einen Strohhut tragen. Das fand er fürchterlich und wehrte und kratzte sich. Seine Stimmung fiel spätestens mit dem Outfit in den Keller, weshalb er der Film-Crew täglich das Leben erschwerte. Er biss alle, die in seine Nähe kamen: "Manche Tiere eignen sich nicht als Haustiere und dazu gehören Affen. Einen der Elektriker hat er in die Hand gebissen, dass seine Zähne sich trafen, mich biss er hauptsächlich in die Zöpfe", so Inger Nilsson, die damals die Pippi Langstrumpf spielte.

Pippi Langstrumpf mit ihrem Affe Herr Nilsson
Pippi Langstrumpfs Affe Herr Nilsson konnte seinen kratzigen Wollpullover überhaupt nicht leiden Foto: Facebook

Die Kinderschauspielerin musste besonders stark unter dem Totenkopfaffen leiden, denn sie sollte ihn als ihren treuen Begleiter ständig auf der Schulter tragen. Da er dort nicht sitzen bleiben wollte, wurde er mit einer Schnur festgebunden. Um seinen Unmut darüber kundzutun, hat der Affe nicht nur geschlagen und gebissen, sondern auch einfach drauflos gepinkelt. Mehrmals mussten sich die Beteiligten während der Dreharbeiten umziehen.

Kleiner Onkel: Pippi Langstrumpfs Pferd wurde betäubt

Angenehmer war dagegen die Zusammenarbeit mit Pippi Langstrumpfs Pferd. Kleiner Onkel sieht im Film sehr sanftmütig aus. Doch das hat seinen guten Grund, wie Pär Sundberg später der "Süddeutschen Zeitung" verraten hat: "Ja, das ist schließlich auch mit Beruhigungsmitteln behandelt worden." Eigentlich hieß der Schimmel Bunting und war zu Zeiten der Dreharbeiten fünf Jahre alt. Die schwarzen Flecken wurden ihm mit Haarfärbemittel aufgesprüht. Kaum zu glauben, dass hier nicht die Tierschutzorganisation PETA auf die Barrikaden gegangen ist. Nach Abschluss der Dreharbeiten lebte das Pferd auf einem Gestüt in Schweden. Der Schimmel verstarb mit 25 Jahren.

Pippi Langstrumpf: Papagei Rosalinda tot

Im zweiten Teil der Astrid-Lindgren-Sage "Pippi in Taka-Tuka-Land" im Jahr 1970 erlangt auch Papagei Rosalinda internationale Bekanntheit. Während der hellrote Ara in der Verfilmung Pippi Langstrumpfs Papa Efraim im Verlies der Seeräuberfestung ausspionieren soll, war der Vogel namens Douglas im echten Leben schon immer sehr menschenzugewandt. Mit satten 51 Jahren verstarb der freundliche Film-Papagei aus Malmö 2019 an Altersschwäche auf dem Arm des Direktors im Karlsruher Zoo.

Erst 2016 war der Ara aus seiner Heimat Malmö in die süddeutsche Stadt gekommen und hatte sich dort pudelwohl gefühlt. Zu verdanken hat er sein Asyl keiner geringeren als Pippi Langstrumpf alias Inger Nilsson höchstpersönlich. Als der Papagei eingeschläfert werden sollte, setzte sich die Schauspielerin mit einer Unterschriften-Aktion für seinen Umzug in einen deutschen Zoo ein. Unsere Kindheitsheldin ist und bleibt einfach eine treue Seele.

An Weihnachten kehrt Pippi Langstrumpf wieder zurück in unsere Wohnzimmer. Zeit einen Blick auf die Darstellerin Inger Nilsson heute zu werfen:

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